Nach acht Jahren: Ausgraben am Thermalkomplex von La Alcudia sind abgeschlossen

Nach acht Jahren kontinuierlicher Forschung hat die Universität Alicante die archäologische Ausgrabungskampagne in den Östlichen Thermen am Standort La Alcudia (Elche) im Rahmen des Projekts Virtual Heritage-ASTERO abgeschlossen.

Luftaufnahme einer archäologischen Ausgrabungsstätte mit rechteckigen Strukturen, Steinen und gepflasterten Bereichen. Menschen stehen in der Nähe.
© Universidad de Alicante

Die Stätte La Alcudia beherbergt die Überreste der antiken römischen Stadt Ilici, einer bedeutenden Kolonie im Südosten der iberischen Halbinsel. Sie lag zwischen Carthago Nova (Cartagena) und Valentia (Valencia) und wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. doppelt gegründet: Die erste Gründung wurde von Julius Cäsar beschlossen und nach dessen Tod durchgeführt, die zweite stammt aus der Zeit des Kaisers Augustus, der Ländereien an Veteranen der Kantabrischen Kriege verteilte.

Die östlichen Bäder mit einer Fläche von 1.300 Quadratmetern wurden in einer Zeit des wirtschaftlichen und demografischen Aufschwungs der Stadt erbaut. Der Komplex umfasst kalte Räume (Frigidarium) mit einem der größten erhaltenen Becken (Natatio) Hispaniens, warme Räume (Tepidarium), heiße Räume (Caldarium), eine Sauna (Laconium) und Umkleideräume (Apodyterium). Zu den bedeutendsten Entdeckungen zählen zwei Mosaike: Eines imitiert Marmorplatten, das andere zeigt üppige Pflanzenmotive aus Akanthusblättern, Blumen und Schnörkeln.

Im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. verfielen die Thermen zunehmend und wurden aufgegeben, was wahrscheinlich auf sozioökonomische Probleme und einen Bevölkerungsrückgang zurückzuführen ist. In den letzten Jahrhunderten des Römischen Reiches wurden jedoch teilweise Restaurierungen durchgeführt, durch die ihre Größe und Funktionalität verringert wurden. Schließlich wurden sie zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. endgültig aufgegeben.

Ein Viertel aus iberischer Zeit

Neben dem Thermalkomplex hat das Archäologenteam einen 55 Meter langen Straßenabschnitt von großer Bedeutung freigelegt. Dieser verfügt über Abwasserkanäle, Gebäudezugänge und eine Pflasterung. Mithilfe dieser Entdeckung ist es möglich, einen Teil des Straßennetzes von Ilici zu rekonstruieren und dessen Entwicklung von der iberischen bis zur westgotischen Zeit nachzuvollziehen.

Eine der überraschendsten Funde war ein iberisches Viertel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., das sich unter den römischen Schichten befand. Dies weist auf das außergewöhnliche Ausmaß der iberischen Siedlung vor der Gründung der römischen Kolonie hin.

„Jetzt beginnt eine neue Phase, in der wir uns auf die wissenschaftliche Veröffentlichung der Ergebnisse und die Eröffnung des Museums der archäologischen Stätte konzentrieren, damit die Öffentlichkeit dieses einzigartige Erbe kennenlernen und genießen kann“, so Jaime Molina Vidal, Professor für Alte Geschichte an der Universität Alicante (UA) und Leiter des Projektes.

Quelle: Universidad de Alicante

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