Titelseiite Archäologie in Deutschland 3/2025

Über diese Ausgabe

Thema

  • Zinnreifen
    Plus S. 18-19

    Zinn – ein Wegbereiter Europas

    Zinn ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Vorgeschichte, gleichzeitig ist es nur an wenigen Orten auf der Welt zu finden. Bis in die Neuzeit hinein ist dieses Erz von unschätzbarem Wert. In der Bronzezeit verlieh Zinn der Bronze Härte und goldähnlichen Glanz, gab so den Produzenten und Händlern Macht, Wohlstand und Kontrolle. Neue Forschungen in Europa lüften Stück für Stück den Schleier zu dessen Herkunft, den Abbaumethoden, der Verteilung und sozialen Implikationen.

  • Knopf aus Gagat mit Einlagen aus Zinndraht aus einem Grab in Ramedry Farm, Schottland.
    Plus S. 20-23

    Ein neues Metall erobert Europa

    Kassiterit – ein in Flüssen und Seifen enthaltenes Mineral – ist ab dem 3. Jt. v. Chr. gefragt. Denn wenn er verhüttet wird, lässt sich metallisches Zinn gewinnen. Ein Blick auf die ältesten Zinnfunde zeigt, dass das »unsichtbare« Metall nicht nur früh, sondern auch unabhängig von der Bronzeherstellung Verwendung fand.

  • Zinnstein aus einer Erzader im Erzgebirge (o. l.) und sedimentärer Zinnstein unterschiedlicher Größe aus erzgebirgischen Flusssedimenten.
    Plus S. 24-27

    Weit gereistes Metall

    Wo lagen die Abbaustätten des Erzes für das Zinn in der Bronzezeit? Die Suche nach diesen Orten gestaltet sich aus vielerlei Hinsicht schwierig, aber nicht unmöglich. Und so überrascht doch so manche jüngst gewonnene Erkenntnis.

  • Das etwa 6 ha große bewaldete Zinnseifenrelikt bei Schellerhau wurde durch häufige Überprägungen bis zu 4 m tief abgetragen. 2018 gelang erstmals der Nachweis auf bronzezeitlichen Bergbau. Zu den typischen, obertägig sichtbaren Befunden zählen Abbaukanten, künstliche Gräben und Raithalden.
    Plus S. 28-31

    Zinnseifenbergbau im Erzgebirge

    Neben den Zinnvorkommen in England, der Bretagne und Galizien spielte insbesondere das Erzgebirge eine bedeutende Rolle bei der vorgeschichtlichen Versorgung Europas mit Zinn. Das grenzübergreifende Projekt ArchaeoTin hat sich zur Aufgabe gemacht, den archäologisch nur gering nachweisbaren Bergbau der Region zu erforschen.

  • Pfahlfeld Sursee-Gamma-Inseli.
    Plus S. 32-33

    Barren aus Sursee-Gamma-Inseli

    Im Schweizer Kanton Luzern stießen Unterwasserarchäologen auf einen Metallklumpen der besonderen Art. Denn bei genauerem Hinsehen ergab sich eine Reihe überaus seltener Einblicke in die spätbronzezeitliche Zinnverarbeitung.

  • Anhäufungen von taubem Geröll, Mine von As Muradellas (Baltar, Spanien).
    Plus S. 34-37

    Abbau auf Iberischer Halbinsel und in Frankreich

    Die Zinnvorkommen in Portugal, Spanien und Frankreich wurden von der Bronzezeit bis ins Mittelalter abgebaut. Jüngste Forschungen lieferten neue Erkenntnisse über wenig bekannte Produktionsgebiete und bisher nicht dokumentierte Abbauperioden. Diese ermöglichen eine Neuausrichtung der Forschungsperspektiven und berücksichtigen die vielfältigen Kontexte der Zinnproduktion.

  • Gesiegelte Tontafel- hülle aus Kültepe (Metropolitan Museum). Die Hülle umschloss die Gerichtsakten in einem Eigentumsstreit zwischen zwei assyrischen Kaufleuten.
    Plus S. 38-39

    Ein Blick auf Westasien

    Zinn tritt als wesentliches neues Element in die westasiatischen Ökonomien des 3. und 2. Jt. v. Chr. ein. Als Werkstoff ermöglicht es neue gestalterische und technologische Praktiken und begünstigt eine zunehmende Spezialisierung im Handwerk. Aufgrund seiner Seltenheit und seiner spezifischen Verteilung über die eurasische Landmasse sind eine umfangreiche Logistik der Extraktion, des Handels und der Verarbeitung gefragt, deren Beteiligte erstmals in dieser Zeit miteinander in Austausch treten.

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