Weißer Sonntag

Der Weiße Sonntag (von lat. Dominica in albis = „Sonntag in weißen Gewändern“) ist der Sonntag nach Ostern und beendet die Osteroktav. Der Name geht auf den Brauch zurück, dass die in der Osternacht Getauften ihr weißes Taufkleid eine ganze Woche lang trugen und es erst an diesem Tag ablegten. Das Weiß stand dabei für Reinheit, Neubeginn und das Leben aus der Taufe. Zugleich wird der Sonntag auch mit dem liturgischen Introitus-Vers „Quasi modo geniti infantes“ („Wie neugeborene Kinder“, vgl.1 Petr 2,2) in Verbindung gebracht, der den neubeginnenden Glauben der Getauften hervorhebt.

Traditionell ist der Weiße Sonntag in vielen katholischen Gegenden der Tag der Erstkommunion. Seit dem 17. Jahrhundert hat sich dieser Brauch verbreitet, auch wenn die Feier der Erstkommunion nicht ausschließlich an diesem Termin gebunden ist.

Seit dem Jahr 2000 wird der Weiße Sonntag auf Geheiß von Papst Johannes Paul II. zugleich als „Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit“ gefeiert. Er verbindet damit die Erinnerung an die Taufe und das Sakrament der Eucharistie mit der Botschaft von Gottes unerschöpflicher Liebe. In vielen Gemeinden ist er ein Höhepunkt der Osterzeit geblieben, an dem österliche Freude, das Glaubenszeugnis der Erstkommunionkinder und die Feier der göttlichen Barmherzigkeit miteinander zusammenklingen.

Manuel Uder

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