Titelseite Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte 6/2025

Über diese Ausgabe

Titelthema

  • Die Phönizier im Westen: Küstenforschung zwischen Mittelmeer und Atlantik
    Plus S. 8-13

    Die Phönizier im WestenKüstenforschung zwischen Mittelmeer und Atlantik

    Vor über 2500 Jahren bereisten bauchige Frachtschiffe mit viereckigen Segeln das Mittelmeer. An Bord befanden sich kostbare Waren: purpurfarbene Gewänder, Gold- und Silberschmuck, verziertes Elfenbein, bemalte Straußeneier oder Bernstein. Phönizische Segler etablierten ein Netzwerk von Niederlassungen, die weit in den Westen von Europa und an die Atlantikküsten Afrikas reichten. Seit nun mehr als 50 Jahren erforscht die Abteilung Madrid des Deutschen Archäologischen Instituts die Phönizier auf der Iberischen Halbinsel und in Marokko.

  • Im Kreis der Meerenge von Gibraltar: Phönizische Handelsnetze im Atlantik
    Plus S. 14-20

    Im Kreis der Meerenge von GibraltarPhönizische Handelsnetze im Atlantik

    Seit dem 9. Jh. v. Chr. erreichte die phönizische Expansion den Atlantik jenseits der Straße von Gibraltar. Handelsplätze wie Cádiz, Huelva, Lixus und Mogador belegen Austausch von Silber, Keramik und Rohstoffen sowie kulturelle Hybridisierung. Die Meerenge wirkte verbindend. Ab dem 6. Jh. v. Chr. führten geopolitische und wirtschaftliche Umbrüche zu Transformationen; weiterreichende Atlantikfahrten bleiben umstritten.

  • Phönizische Niederlassungen in Marokko: Auf Spurensuche per Satellit
    Plus S. 21-25

    Phönizische Niederlassungen in MarokkoAuf Spurensuche per Satellit

    Die Nordwestspitze Afrikas war ein zentraler Handelskorridor für phönizische Händler. Sie nutzten örtliche Ressourcen und passten sich an Wind-, Strömungs- und Flussverhältnisse an. Archäologische und geoarchäologische Forschungen, unterstützt durch Satellitendaten, historische Karten und GIS, rekonstruieren Siedlungsstandorte, Küstenlinien und Landschaftsentwicklung. So lassen sich Mensch-Umwelt-Beziehungen, Handelsrouten und Ressourcenstrategien nachvollziehen.

  • Bestattungskultur im Wandel: Nekropolen als Spiegel der phönizisch-punischen Expansion
    Plus S. 26-30

    Bestattungskultur im WandelNekropolen als Spiegel der phönizisch-punischen Expansion

    Der Periplus des Hanno, Teil einer griechischen Sammelhandschrift, schildert eine punische Expedition des 6. und 5. Jhs. v. Chr. entlang der westafrikanischen Küste. Neue Analysen der Nekropolen von Djebila und Aïn Dalia Kebira bei Tanger zeigen mit Silber-, Gold-, Bronze- und Bernsteinfunden den starken phönizisch-punischen Einfluss sowie weitreichende Handelsnetzwerke. Sie geben Einblick in kulturellen Wandel, Bestattungssitten und die Folgen der punischen Expansion.

  • Málaga, Phönizisches Land: Kolonisation und Urbanisierung in Andalusien
    Plus S. 31-35

    Málaga, Phönizisches LandKolonisation und Urbanisierung in Andalusien

    In den letzten Jahrzehnten hat die Bucht von Málaga in der Forschung zur Präsenz der Phönizier im westlichen Mittelmeerraum – und insbesondere im Süden der Iberischen Halbinsel – eine herausragende Bedeutung erlangt. Hier werden die wichtigsten neuen Erkenntnisse zur Chronologie der ersten phönizischen Niederlassungen, zu ihrer Interaktion mit den lokalen Bevölkerungen und ihrer Entwicklung zum führenden Stadtstaat der Region vorgestellt.

  • Tofet, Phönizische Heiligtümer und Menschenopfer: Ein ungelöstes Kapitel antiker Religionsgeschichte
    Plus S. 36-38

    Tofet, Phönizische Heiligtümer und MenschenopferEin ungelöstes Kapitel antiker Religionsgeschichte

    Das biblische Tofet von Jerusalem, die in der griechisch-römischen Literatur bezeugten Menschenopfer sowie verbrannte Überreste von Kinderleichen in Urnen phönizischer Heiligtümer im zentralen Mittelmeerraum scheinen Teile derselben Geschichte zu sein. Oder handelt es sich doch um verschiedene Erzählungen, die später verbunden wurden? Historische Überlieferung, religiöse Vorurteile und archäologische Daten überlagern sich in einem bis heute ungelösten Thema.

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