Anzeige: Titelseite Der neue Gott. Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche. Von Claudia Paganini
Titelbild Stimmen der Zeit September 2025

Über diese Ausgabe

Artikel

  • Plus S. 643-652

    Die Schwäche der Despoten

    Der demokratische Rechtsstaat bindet sich an geltende Regeln, die er sich nicht nach Opportunität zurechtbiegen oder schlicht ignorieren kann. Wenn aber vor allem autokratische Regime internationale Vereinbarungen immer aggressiver aufkündigen: Können universale Leitvorstellungen wie die Menschenrechte dann überhaupt noch globale Wirksamkeit entfalten? Heiner Bielefeldt, Seniorprofessor für Menschenrechte an der Universität Erlangen-Nürnberg, beschreibt die Schwachpunkte despotischer Regierungsstrategien und beleuchtet im Gegenzug das politische Potenzial internationaler Rechtsherrschaft.

  • Plus S. 655-665

    Theologische Friedensethik angesichts der Zeitenwende

    Spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine werden Forderungen laut, die Wehrhaftigkeit Deutschlands und der NATO durch höhere Verteidigungsausgaben zu gewährleisten. Für die theologische Friedensethik stellen sich erneut Fragen aus den heißen Zeiten des Kalten Kriegs. Auf der Suche nach einer Friedensethik, die den Fokus auf Kriegsvermeidung und defensives Handeln legt, verbindet Jochen Sautermeister aktuelle politische Ansprüche mit christlich-ethischen Prinzipien. Der Autor ist Professor für Moraltheologie und Mitglied des „Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies“ (CASSIS) an der Universität Bonn, Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er gehört der erweiterten Redaktion der „Stimmen der Zeit“ an.

  • Plus S. 671-680

    Kunst ist es, das andere zu suchenMatthias Zschokkes Alltagsvertiefungsversuche

    Der in Berlin lebende Schweizer Schriftsteller, Filmemacher und Theaterautor Matthias Zschokke (*1954) entdeckt im Belanglos-Nebensächlichen die Sensationen des Lebens. Im Wissen, dass das Leben nicht narrativ strukturiert ist und keine Heldengeschichten erzählt, konzentriert er sich auf das Spektakulär-Ungewöhnliche im vermeintlich langweiligen Alltag seiner Protagonisten: „Wenn wir jederzeit offen genug wären, zu sehen, was uns umgibt, dann hätten wir ein Leben voller Überraschungen, den Traum eines Lebens, einen Roman, ein ewiges Abenteuer“. Christoph Gellner, Experte für Theologie und Literatur mit Lehraufträgen an den Universitäten in Fribourg, Luzern und Zürich, stellt das unkonventionelle Erzählwerk Matthias Zschokkes vor.

  • Gratis S. 681-687

    Verantwortung des GlaubensTheologischer Nachruf auf Peter Knauer SJ

    Was verdient es, in Wahrheit und in Wirklichkeit als Wort Gottes geglaubt zu werden? Diese Frage bildete die Grundlage des fundamentaltheologischen Werkes von Peter Knauer SJ (1935-2024). Hans-Joachim Höhn, emeritierter Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität zu Köln, würdigt Peter Knauers ökumenischen Ansatz, den Knauer im Titel seines Hauptwerkes pointiert: „Der Glaube kommt vom Hören“.

  • Plus S. 689-700

    Zehn Jahre Laudato si', Papst Leo XIV. und das Dilemma der internationalen KlimapolitikZur Zukunft der globalen Gemeinschaftsgüter

    Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Laudato si’, der Umweltenzyklika von Papst Franziskus, stecken die internationalen politischen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung in einer Sackgasse – trotz der Pariser Klimaziele steigen die globalen Emissionen weiter, ein Ende der fossilen Brennstoffe ist nicht absehbar. Die Weltgemeinschaft muss dringend ein Konzept für mehr Kooperation im Schutz der globalen Gemeinschaftsgüter entwickeln. Papst Leo XIV. knüpft an den Impuls seines Vorgängers an und fordert eine sozial-ökologische und global finanzierbare Wende. Ottmar Edenhofer ist Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Professor für die Ökonomie und Politik des Klimawandels an der TU Berlin und Vorsitzender des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats für Klimawandel. Cecilia Kilimann ist wissenschaftliche Referentin am PIK.

  • Plus S. 701-711

    Schweres ErbePalestrina und die Erfindung einer katholischen Kirchenmusik im 19. Jahrhundert

    Vor 500 Jahren wurde der Komponist Giovanni Pierluigi da Palestrina nahe Rom geboren. Seine Musik gilt als katholisch-universal und in ihrer Ästhetik überzeitlich gültig. Stefan Klöckner, emeritierter Professor für Historische Musikwissenschaft an der Folkwang-Universität der Künste in Essen, beleuchtet die Bedeutung des Werks dieses herausragenden Kirchenmusikers aus dem Blickwinkel der Romantik mit ihrem Bestreben nach einer glorreichen Restauration der katholischen Musikkultur.

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