Die (Un)Darstellbarkeit der Frau in Theorie und Theater (Kartonierte Ausgabe)

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2025
  • Kartoniert
  • 360 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64153-6
  • Bestellnummer: P3641537

Ist Medea überhaupt eine Frau?

Die Herausforderung, über die (Un)darstellbarkeit der Frau zu schreiben, von ihr zu handeln oder sie zu denken, muss mit einem Paradox umgehen. Die Spannung zwischen dem Festhalten am Begriff und der postmodernen Forderung nach der Auflösung jeglicher Kategorien, Namen, Identität(en) zieht sich durch die Studie. Zum einen werden die problematischen Beschwörungen und die Annahme eines Feminismus, der die Frau unhinterfragt in den Mittelpunkt rückt, diskutiert. Zum andere werden in der Studie strategische Notwendigkeiten ausdifferenziert, die Kategorie nicht gänzlich zu verwerfen.
Die transdisziplinäre Synthese von theaterwissenschaftlichen, philosophischen und literaturwissenschaftlichen Theorien wird in Verbindung zu sozialen, politischen und historisch konstruierten Vorstellungen über die Frau entfaltet. Die kritische Befragung der Konstitutionsbedingungen wird dabei als Methode verstanden, um Präsentationen des Weiblichen daraufhin zu lesen, welche Zonen der Undarstellbarkeit mit den jeweiligen Darstellungen der Frau einhergehen.
Durch theoretische Bezugnahmen auf Spivak, Irigaray, Loraux, Jessica Benjamin sowie einer durch Butler geprägten Lacan- und Freud-Lesart wird die Kritik an der Ontologisierung sowie Essentialisierung der Frau aufgefächert. Um den Begriff der gesellschaftlichen Rolle der Frau zu diskutieren werden ebenfalls theaterhistoriographische Diskurse über naturalisierte Geschlechtlichkeit bearbeitet.
Der Vorschlag, die Kategorie Frau als wiederholte Materialisation, als ein singuläres Ereignis, als ein Effekt in Zeit und Raum zu verstehen, entfaltet sich im Verlauf, neben der Theorie, auch auf einer inszenierungsanalystischen Ebene in Auseinandersetzung mit Medea. Matrix und Ultraworld von Susanne Kennedy und Marcus Selg, die Räuberinnen von Leonie Böhm, feministischer Performancekunst der 1970er Jahre und Hexploitation von She She Pop.
Das in dem Buch genannte Potential einer systematischen Relationalität von Positionen und Einsichten bezugnehmend auf die (Un)darstellbarkeit der Frau bietet dabei sowohl für queer/-feministische als auch theaterwissenschaftliche Theorien vielfache Anknüpfungspunkte. Historisch verstellt und diskursiv unsichtbar werden die Begriffe Frau und Weiblichkeit nie vollständig beschreiben können, was sie benennen und können nur als Vorstellungen ständiger Umdeutbarkeit erahnt werden.

Autorin

Eva Döhne arbeitet an der Schnittstelle von Performance, Theater, Literatur, Theorie und queer-feministischen Einsätzen. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe Universität in Frankfurt am Main am Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaften.

Zuletzt erschienen: Ins Licht getauchte Körper und gespiegelte Blicke. Gob Squads Creation (Pictures for Dorian), in: Forum Modernes Theater, Heft 35, 1–2. / Unruhe stiften. Entwürfe einer queerfeministischen Theaterwissenschaft, in: GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3-2024, S. 248–262.

 

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