Andreas R. Batlogg
Theologe
Gesine Cukrowski
Johannes Hartl
Philosoph und Theologe
Verena Kast
Psychotherapeutin
Felix Neureuther
ehem. Skirennläufer
Wie gehen die Kirchen mit Fragen der Inklusion um, und wie integrieren die Künste Menschen mit Beeinträchtigung? Die christliche Botschaft ist per se inklusiv, weil sie alle Menschen einschließt – gerade auch jene, die es in der Gesellschaft nicht so leicht haben. Diesen Anspruch teilen die zeitgenössischen Künste und Wissenschaften; er ist Teil der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und bildet die Basis für gesetzliche Grundlagen. Doch wie wird dieses Recht auf kulturelle Teilhabe in Kunst und Kirche konkret gestaltet?
Spätestens seit Dantes Spaziergang mit Beatrice durch die Himmelsgewölbe in La Commedia Divina (1307–1321) und Hieronymus Boschs Aufstieg der Seligen (1505–1515) liegen uns Bilder vor, wie der Weg ins Paradies geebnet sein könnte: angelegt in Kreisen und Sphären – mit Rampen, ohne Treppen! Doch spiegeln sich diese Bilder nicht unmittelbar im theologisch-christlichen Diskurs, der immer auch von einer Anpassung an die Norm geprägt war. Die Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Dis/Ability hat in Europa erst seit Kurzem diesseits und jenseits der realpolitischen kirchlichen Diskussionen begonnen. Abgesehen von der intensiven Reflexion über Euthanasie und diakonische
Behindertenhilfe seit den späten 1970er-Jahren nimmt die Theologie im Vergleich zu anderen Wissenschaften (noch) wenig Stellung dazu. Vielleicht weil für sie die Gleichheit aller vor Gott nie zur Debatte stand, oder anders ausgedrückt: Wie ernst wird die Gottebenbildlichkeit aller Geschöpfe auf Erden genommen? Und was fördert die geistige und körperliche Gleichstellung aller in einer Gesellschaft? Wie können wir materiell und immateriell an einer echten Inklusion bauen?
Maßnahmen zur Inklusion und Barrierefreiheit werden immer noch allzu häufig als lästig empfunden – und sind mit konkreten Kosten verbunden, mit privaten wie öffentlichen Geldern. Gleichzeitig eröffnet beispielsweise der architektonische
Wechsel von Treppen zu Rampen den Körpern von uns allen und unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert neue Arten von Wechselbeziehungen zu unseren Gebäuden und öffentlichen Räumen. So zeigen viele der Beiträge in diesem Heft, dass Inklusion in Kunst, Kirche und Wissenschaft alternative Zugänge anbietet und die Möglichkeit für alle, neue Erfahrungen zu sammeln.
Diese Ausgabe von kunst und kirche präsentiert ein Spektrum aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, das noch weiter entdeckt und erforscht werden kann: von sozialpädagogischen Einrichtungen über Theaterhäuser, kirchliche Institutionen und religiöse Vereine bis hin zu den Wissenschaften, Galerien und Museen. Dabei werden immer wieder Grenzen deutlich, aber auch zahlreiche gelungene Beispiele.
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