De necessitate et contingentia causarum. Über die Notwendigkeit und Kontingenz der Ursachen
(Gebundene Ausgabe)
Lateinisch - Deutsch. Übersetzt und eingeleitet von Daniel Bella
- Grundlagenreflexion mit Bezügen zur gegenwärtigen Auseinandersetzung mit dem kausalen Indeterminismus
- Verlag Herder
- 1. Auflage 2025
- Gebunden
- 144 Seiten
- ISBN: 978-3-451-02456-6
- Bestellnummer: P024562
Das Verhältnis von Ursache und Wirkung
In seiner kleinen, thematisch in sich abgeschlossene Schrift geht Siger von Brabant (ca. 1240–1284) der Frage nach, inwieweit zwischen Ursachen und ihren Wirkungen eine notwendige Verbindung besteht. Mit seinen Überlegungen zum Problem des kausalen Determinismus trägt Siger zu einer lebhaft geführten Diskussion bei. Sein Ansatz, in dessen Zentrum das Konzept der Verhinderung steht, zeichnet sich dadurch aus, dass er die Kontingenz natürlicher Ursachen unabhängig vom Willen Gottes zu begründen versucht. Der Text, dessen Thesen bereits 1277 verboten wurden, lädt zu einer Grundlagenreflexion ein, die nicht zuletzt interessante Überschneidungen zu gegenwärtigen philosophischen Auseinandersetzungen mit kausalem Indeterminismus besitzt. Der Band enthält den lateinischen Text sowie eine deutsche Übersetzung des Traktats "De necessitate et contingentia causarum" nebst Einleitung, Anmerkungen und Bibliografie; aufgenommen sind zudem die Zusätze Gottfrieds von Fontaines.
Übersetzt von Daniel Bella
Mit Beiträgen von Gottfried von Fontaines
Mit einer Einleitung von Daniel Bella
Autor
Siger von Brabant (ca. 1240-1284) lehrte und wirkte an der Artistenfakultät der Universität von Paris. Seine gut zehn Jahre dauernde Schaffensphase fällt in eine Zeit lebhafter Debatten über den Status der im Corpus aristotelicum überlieferten Lehren. In seinen Schriften verteidigt Siger einen von Glaubensfragen unabhängigen Zugang zum Werk des Aristoteles und seiner Kommentatoren. Im Laufe der 1270er Jahre gerät seine Position zunehmend unter Druck, bis schließlich 1277 viele der Thesen Sigers offiziell verboten werden.