Es tönen die Lieder: Wie sich Jung und Alt in einem Singkreis näherkommen

Nicht alle Kinder haben heute regelmäßig Kontakt zu älteren Menschen. Es gibt nur noch selten Großfamilien, viele Kinder leben weit entfernt von ihren Großeltern oder diese stehen selbst noch im Berufsleben und haben deshalb nur wenig Zeit. Bei einer gemeinsamen Singstunde in der Kita können sich Generationen über die geteilte Freude am Singen näherkommen sowie mit- und voneinander lernen. Nebenbei schulen die Kinder ihr Takt- und Rhythmusgefühl, während die ältere Generation den Anschluss nicht verliert.

Den Singkreis im Team planen

Überlegen Sie gemeinsam im Team, ob Sie einen generationenübergreifenden Singkreis in der Kita ein- und durchführen möchten. Klären Sie zudem, welche Kolleg(inn)en hierfür zuständig sein könnten, um das Vorhaben zu planen, zu organisieren, zu betreuen und als Ansprechpartner/-innen zur Verfügung zu stehen. Unterstützende Fragen können hierfür folgende sein:

• Wie oft, wann und wie lang findet der Singkreis statt?
• Wer von den Kolleg(inn)en begleitet den Singkreis?
• Wie viele Senior(inn)en und wie viele Kinder sollen teilnehmen?
• Sollen auch Instrumente zum Einsatz kommen, wie bspw. Gitarre oder Rhythmusinstrumente?
• Sollen immer dieselben Kinder am Singkreis teilnehmen oder ist es ein offenes Angebot?
• Sollen die Senior(inn)en ausschließlich Großeltern von Kita-Kindern sein oder kommen auch ältere Menschen aus der Nachbarschaft in Frage?

Den Singkreis mit den Kindern planen

Erzählen Sie den Kindern von der Idee und erklären Sie ihnen, was ein Singkreis ist. Beziehen Sie sie nun in die weitere Planung mit ein und überlegen Sie mit ihnen, wer gerne singt und Lust hat, sich regelmäßig in einen Singkreis einzubringen. Je nach Interesse der Kinder und Kapazitäten der pädagogischen Fachkräfte entstehen möglicherweise mehrere Singkreise oder die Mädchen und Jungen wechseln sich in einem bestimmten Rhythmus ab, z. B. halbjährlich. Dann schauen Sie sich in der näheren Umgebung der Kita um: Wen können wir zum Singkreis einladen? Welche Einrichtungen für Senior(inn)en gibt es? In einem weiteren Schritt überlegen Sie mit den Kindern, welche Lieder Kinder und Senior(inn)en im Singkreis singen könnten. Welche Kinderlieder gab es früher schon und welche sind heute beliebt (s. Link-Tipp)?

Ältere Generationen einladen

Gemeinsam gestalten Sie mit den Kindern Einladungskarten mit den wesentlichen Informationen: Was findet statt? Wo und mit wem? An welchem Tag und zu welcher Uhrzeit? Viele Menschen haben Scheu zu singen. Sie glauben, sie könnten nicht „schön“ singen. Stellen Sie in der Einladung deshalb die Freude am gemeinsamen Singen in den Vordergrund und schreiben Sie explizit, dass es keine Voraussetzungen gibt, denn jede/-r kann singen. Verteilen Sie die Einladungen, entweder selbst mit den Kindern oder über die Eltern. Je nach Rückmeldungen ist es sinnvoll, persönlich nachzufragen und ein erstes Kennenlernen in der Kita oder in der Seniorenstätte zu initiieren.

Den Singkreis starten

Stehen Teilnehmer/-innen, Turnus und Ort – ein störungsfreier Raum bietet sich an – fest, können die Singkreistreffen beginnen. Übernehmen Sie die Moderation und planen Sie gemeinsam mit Kindern und Senior(inn)en den Ablauf: Legen Sie als Ritual ein gemeinsames Begrüßungs- und Schlusslied fest. Dazwischen können die Senior(inn)en bspw. die Lieder aus ihrer Kindheit vorstellen und die Kinder wiederum ihre Lieblingslieder. Eine Bereicherung ist es zudem, wenn ein/-e Teilnehmer/- in den Gesang mit der Gitarre begleitet oder für alle Rhythmusinstrumente zur Verfügung stehen.

Eine generationenübergreifende Liedermappe gestalten

Sammeln Sie die Lieder, die die Teilnehmer/- innen im Singkreis singen, und gestalten Sie mit den Kindern Liedermappen für alle. Die Kinder malen Bilder oder Symbole zu den Liednoten, so erkennen sie die Lieder leicht wieder. Zudem können die Kinder die Mappen mit Fotos vom gemeinsamen Singen bekleben.