Heute

Der Wochenrückblick.

Einen Neuanfang mit einem Rückblick zu beginnen, ist reizvoll. Dieser Tage beginne ich mein Volontariat in der Redaktion von CHRIST IN DER GEGENWART. Diese Gegenwart ist eine herausfordernde, eine interessante, für viele auch eine schmerzliche. Doch gilt dies wohl für alle Gegenwarten, die wir im historischen Rückblick gerne verklären. Ich jedenfalls freue mich darauf, nach einer akademischen Tätigkeit den Weg unserer Kirche und der Welt begleiten, analysieren und beschreiben zu dürfen. Besonders am Herzen liegen mir die Beziehungen zum Judentum und zum Staat Israel; beides Themen, die auch in dieser Woche den Rückblick wert sind.

1 | Hannover. Am höchsten jüdischen Feiertag, an Jom Kippur, ist es in Hannover zu einem vermutlichen Anschlag auf eine Synagoge gekommen. Während des abendlichen Gebetes wurde eine Scheibe des Gotteshauses eingeworfen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und es ist unklar, ob es sich tatsächlich um einen Anschlag handelt.

2 | Oslo. Das Friedensnobelpreis-Komitee vergibt die diesjährige Auszeichnung nicht an eine einzelne Person oder Organisation, sondern gleich an drei. Mit der Verleihung an den Belarussen Ales Bialiatski, die ukrainische Menschenrechtsorganisation "Center for Civil Liberties" und die russische „Memorial“, die von Präsident Wladimir Putin verboten wurde, setzt das Komitee einen äußerst aktuellen und politischen Schwerpunkt.

3 | Israel. Über 2000 christliche Besucher aus mehr als 70 Ländern haben laut „International Christian Embassy Jerusalem“ anlässlich des Laubhüttenfestes zwischen dem 9. und 16. Oktober die Heilige Stadt Jerusalem besucht. Der vor allem aus dem evangelikalen Milieu stammende Besuch inklusive großer Fahnenparade durch die Stadt ist die größte christliche Solidaritätsbekundung des Landes, sieht sich aufgrund des weltanschaulichen Hintergrundes im evangelikalen Zionismus aber auch stets starker Kritik ausgesetzt.

4 | Freiburg. Mit einer Videobotschaft auf seiner privaten Homepage hat sich der Freiburger Alterzbischof Robert Zollitsch an die Gläubigen gewandt und schwere persönliche Fehler im Umgang mit Missbrauchsbetroffenen eingeräumt. Zwar übernehme er die „moralische Verantwortung“ und bitte alle Opfer um Verzeihung. Er habe seine Entscheidungen aber immer mit den „zuständigen Mitbrüdern“ getroffen. Das Erzbistum wurde von der Veröffentlichung überrascht.

5 | Köln. Das Amtsgericht Köln hat erneut festgestellt, dass ein Online-Kirchenaustritt nicht möglich ist und vor unseriösen Anbietern von diesbezüglichen Portalen gewarnt. Austrittswillige müssten persönlich beim Amtsgericht erscheinen. Angesichts der noch immer hohen Austrittszahlen im Erzbistum war es zu Wartezeiten gekommen, wo-rüber sich Beschwerden häuften.

6 | Eichstätt und Dallas. Im Finanzskandal, der das Bistum Eichstätt seit 2017 erschüttert, scheint eine außergerichtliche Einigung denkbar. Dafür sollen 2,8 Millionen US-Dollar an das Bistum zurückgezahlt werden. Ursprünglich sollte am 17. Oktober ein Prozess vor dem Bezirksgericht Dallas (Texas) beginnen. Das Bistum hatte durch hochspekulative Immobiliengeschäfte in den USA einen Schaden von mehr als 45 Millionen Dollar zu verzeichnen. Dabei wurde offenbar weitgehend auf übliche Sicherheiten verzichtet.

7 | Rom. Laut den Vereinten Nationen sind die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel erneut gesunken, um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Grund sei vor allem ein großes Angebot an Sonnenblumenöl. Gleichzeitig sind die Getreidepreise infolge von Dürre und der angespannten Sicherheitslage im Schwarzen Meer im Vergleich zu August um 1,5 Prozent gestiegen; die Getreideproduktion sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent.

Der Wochenrückblick von

Wenzel Widenka

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