Familie: Kulturmanipulation

Ein Kennzeichen der neuen Leitbilder in unserer Gesellschaft ist die zunehmende Beziehungs- und Bindungsunfähigkeit gepaart mit seelischer Armut. Die Psychotherapeuten sprechen davon, dass die Vergangenheit, die Familie, für 90 Prozent der Beziehungsprobleme verantwortlich sei. Was ein Mensch in der Kindheit erlebt hat, prägt sein Leben - auch sein Liebesleben. Und dies belegen folgende Fakten aus unserer Gesellschaft: 2,5 Mio. Alleinerziehende mit 3,7 Mio. Kindern, davon grob 90 % Frauen und grob die Hälfte nach Ehe-Scheidungen, Scheidungsrate 38,5 %, 17,6 Millionen Single-Haushalte dabei ist jede/r 3. Deutsche/r zwischen 18 und 65 Jahren Single, Frauen mit akademischer Bildung bleiben zunehmend Single und haben keine Familie/Kinder. Dahinter verbirgt sich viel Leid und Schmerz, das in die Tiefen und in Herzen/Seelen der Menschen eindringt. Fast 1 Mio. Kinder/Jugendliche befinden sich in Psychotherapien mit rasant ansteigenden Zahlen. Gemäß Studien trägt vor allem der ausgeprägte Wunsch nach Ich-bezogenen Selbstverwirklichung dazu bei, dass Männer und Frauen heute öfter oder länger ohne eine Beziehung leben.

Gemäß Jugend-Studien zählen für die überwältigende Mehrheit der Jugendlichen nach wie vor Partnerschaft/Ehe und Familie zu den wichtigsten Werten. Sie beklagen auch die „Jeder-für-sich“-Mentalität in unserer Gesellschaft. Ein Zukunftsforscher berichtet, dass sich die Werteskala der Menschen in Deutschland aktuell verändert. „Das Ich braucht das Wir“ - auf diese Formel bringt der Forscher die neue Leitlinie des Lebens. Die Sehnsucht nach Halt und Heim, nach sozialer Geborgenheit und menschlicher Wärme wächst. Die Menschen rücken enger zusammen, Ehe, Kinder und Familie sind wieder „in“. Die Menschen setzten auf die „3 V“: Vertrauen, Verantwortung, Verlässlichkeit.

Und wie kann das gelingen? Welche Verantwortung haben ältere Generationen gegenüber den jungen Generationen? Familie und die kirchlichen Gemeinden sind oder waren Lebens- und Liebesschulen - insbesondere für die Herzensbildung, die zum Kern des Mensch-Seins gehört. Dem biblischen Gleichnis vom klugen Mann, der sein Haus auf Fels baut folgend, soll den jungen Generationen von diesem Fels erzählt werden und immer wieder neu daran und an die „wert-haltigen“ Bausteine dieses Lebens-Fundamentes erinnert werden. Zu diesen Bausteinen, die es nicht zu kaufen gibt und die viel mit der christlich geprägten Leitkultur zu tun haben, zähle ich Grundvertrauen, Verlässlichkeit, Geborgenheit, Beziehungs- und Bindungsfähigkeit, Halt, Beheimatung und Identität, Angenommen-Sein, Lebenssinn, nachhaltige echte und wahre Lebensfreude u.s.w. Diese Bausteine entstehen durch Leitbilder, die solche Werte erzeugen können gepaart mit lebensnahen Vorbildern. Dies gelingt, wenn man dem guten oder christlich betrachtet, dem heiligen Geist folgt und in tiefer Beziehung mit Gott, der die Liebe ist, verbunden bleibt und das Leben mit diesem Gott gestaltet. Diese Beziehung hat die Kraft uns von den anderen, unguten Geistern fern zu halten und uns die Gabe zu schenken, die Geister zu unterscheiden.

Und Übrigens: Die Hirnforschung berichtet, dass die Kinder schon im Mutterleib geprägt werden. Da entstehen die ersten tiefgehenden Spuren in der Psyche der ungeborenen Menschen. Die ersten drei Jahre des geborenen Kindes sind von größter Bedeutung für das ganzheitliche Menschenleben. Mit dem christlichen Leitbild von Ehe und Familie gewähren wir unseren Kindern die besten Bedingungen für die Errichtung ihres eigenen Lebensfundamentes.

Die prägenden Ideologien von heute, wie Feminismus und Genderismus, Individualismus und Egoismus, Kapitalismus und Liberalismus, Gleich-Gültigkeit und Diktatur der Toleranz, sind menschenungerecht und zerstören inzwischen das Leben auf vielfältige Weise - angefangen beim Menschen selbst bis hin zur Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen/Umwelt. Unsere Gesellschaft wird inzwischen als seelenlose Gesellschaft bezeichnet. Eine dramatische Entwicklung, die einer Neubesinnung auf die christlichen Leitbilder/-kultur bedarf.

In den meisten Fällen finde ich Ihre Artikel inspirierend und zuweilen auch innovativ. Aber hier? Ehrlich gesagt, ich verstehe das Problem nicht. Die Koalition will doch die Ehe nicht abschaffen. Wenn ich richtig verstanden habe, setzt sie sich für eine zusätzliche Form von verbindlicher Partnerschaft ein. Meiner Meinung nach stärkt das sogar die Ehe. Denn wer sich trotz alternativer Möglichkeiten dafür entscheidet, hat es wahrscheinlich sehr bewusst getan. Somit werden Ehen, bei denen die Modalitäten einer möglichen Scheidung von Anfang an notariell geregelt sind, vielleicht überflüssig.
Davon mal abgesehen finde ich das Argument, dass etwas so bleiben müsse, weil es schon immer so war, inzwischen nur noch anstrengend.
Auch aus christlicher Sicht verstehe ich die Aufregung nicht. Liegt Gottes liebende Zugewandtheit nicht über jeder Form von liebender und wohlwollender Gemeinschaft - egal, wie wir sie nennen?

Ein ganz wichtiges Thema und Beitrag von Herrn Röser für unsere Gesellschaft. Gemäß unserem Grundgesetz/Verfassung steht Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz und die Menschenwürde ist unantastbar und deren Achtung und Schutz ist eine Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Die Begriffe Ehe und Familie wurden inzwischen inhaltlich verändert und dem ungeborenen Menschen wurde der Begriff Mensch und Würde entzogen. Zur Bewahrung der Schöpfung gehört auch die Bewahrung der Menschlichkeit. Und es geht hier nicht um „Denkmalschutz“, also den Schutz alter, von Vielen als überholt angesehenen Strukturen, sondern ganz klar um Menschen-Schutz.

Leider wird in den Gemeinden vor Ort seitens der pastoralen Kräfte das für den Menschen bedeutsamste Themenfeld „Ehe und Familie“ seit Jahrzehnten gemieden. Dadurch prägen andere Geister die Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Auch der Synodaler Weg reduzierte dieses Themenfeld auf die Sexualmoral der kath. Kirche. Der kirchlich-christliche Raum ist aber wohl der letzte Raum in unserer Gesellschaft, der die Menschen auf das Wertvollste aufmerksam machen und die Menschen vor der menschen-ungerechten Entwicklung in unserer Gesellschaft warnen und bewahren kann.

Der Mensch sehnt sich in seinem Inneren nach Liebe, Geborgenheit, Zugehörigkeit zur Herkunftsfamilie, Heimat, Ritualen und Traditionen u.s.w. Das sind Werte, die unersetzbar sind und weder einfach zur Verfügung stehen noch käuflich zu erwerben sind. Ein Blick in die Psychologie und Hirnforschung kann dies bestätigen. Zur Klarstellung: Diese Darstellungen bedeuten nicht, dass die sich in Einzelfällen veränderten Familienstrukturen ent-wertet werden. Es gibt natürlich auch andere Wirklichkeiten, denn nicht immer gelingt, was Menschen mit Familie als Leitbild ihres Lebensentwurfes und ihrer Lebensentscheidungen verbinden. Eine Familie, gegründet auf einem lebenslang ausgerichteten Ehebund, ist das Fundament und Kern einer menschen-gerechten Lebensgemeinschaft und Basis für eine menschenwürdige Kultur in einer Gesellschaft.

Seit ein paar Jahrzehnten wird durch die Verfolgung der menschen-unwürdigen Ideologien des Feminismus und Genderismus, insbesondere seitens der Grünen und Linken, das menschen-gerechte Leitbild von Ehe und Familie, welches vom christlichen Menschenbild geprägt ist, bedroht und das Fundament des Mensch-Seins im Grundsatz zerstört. Die ganzheitliche Sicht auf den Menschen in seinen Geschlechtern wird verdrängt. Eigentlich unfassbar, wie eine Partei mit ökologischer Ausrichtung solche Entwicklung initiieren und forcieren kann. Verstärkt wird der Zerfall der menschen-gerechten Familienstrukturen durch den Individualismus und Egoismus und der seitens der FDP proklamierten Ideologie des Liberalismus. Dies alles bewirkt die Verformung des Menschen zum seelenlosen Funktionswesen - u.a. durch fehlende Herzensbildung und die ganzheitliche Sicht auf den Menschen in unserem Bildungssystem.

Es findet ein Kulturwandel in der Menschlichkeit statt. Die herrschenden Ideologien schafften es, dass er Mensch sich von seinem Schöpfer Gott, der die Liebe ist, abgewandt hat und dass er keinen Zugang mehr zu dieser Dimension des Mensch-Seins mehr hat. Noch nie war der Mensch so bedroht.

Die Ehe bleibt eine Lebensform, auch wenn es andere Lebensformen gibt.
Sie wird durch andere Gemeinschaften, die eine Rechtsverbindlichkeit erhalten doch nicht relativiert.
Die Realität ist doch schon längst, dass nur noch wenige Paare heiraten. Ob uns das gefällt oder nicht.
Längst haben die Kirchen ihre moralische Autorität verloren, über Lebensformen zu urteilen solange sie das Unrecht in den eigenen Reihen nicht bearbeiten.

Zitat Röser: "Ehe und Familie – nur eine Verantwortungsgemeinschaft? Bedeutend mehr: eine Verbindlichkeitsgemeinschaft, unübertroffen, einzigartig. "

Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen:

Ehe und Familie ist (zumindest sollte sein ...) ein Lebensborn, der weit über jedes soziale Gemeinschaftsmodell hinausgeht.

Wenn und indem wir der Schöpfung einen (wie auch immer zu denkenden) schöpferischen Urgrund zugestehen wollen (ja im Grunde genommen MÜSSEN!), welcher – wenn wir die modernen physikalisch-mathematischen Erkenntnisse einbeziehen – in dieser Schöpfung nichts dem Zufall überließ (jedenfalls so wie wir Menschen den Zufall verstehen) …
… dann kommen wir nicht umhin, die Bipolarität der Schöpfung auch und vor allem anderen AUCH als notwendige, hinreichende und durch nichts zu ersetzende Grundlage für die Entwicklung alles Lebendigen geltend zu machen.

In seinem Buch „Frauen brauchen Männer (und umgekehrt)“ lenkt der Wiener Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael M. Bonelli unser Augenmerk auf die Notwendigkeit, ja Unabdingbarkeit der biologischen Komplementarität von Mann und Frau auch und gerade in der Aufzucht der Kinder. Wie es aussieht, wo diese gesunde und naturgegebene Komplementarität fehlt, zeigen die Kinder alleine erziehender Elternteile: entweder selbstsüchtige Narzissten, die unter schweren Verwöhnsyndromen leiden (Stichwort ADHS u.a.), oder verwahrloste Individuen, die selbst kaum liebesfähig sind.

Deshalb: J A --- die Kirchen sollten hier die Zivilcourage aufbringen und gegen den zeitgeistigen Strom schwimmen, was allerdings bei einer Kirche – und jetzt kommt der Haken an der Geschichte – welche die Ehelosigkeit als höchstes Lebensmodell verficht, kaum überzeugte Nachahmer finden dürfte.

Zu oben, Kommentar von ein Mensch:

Liebe:r Mensch,

Ich darf zitieren: " Viele Menschen haben es sich bis in das 18. Jahrhundert hinein noch nicht einmal leisten können zu heiraten; denn die Kirche war so rigiros in ihren Vorschriften, wie eine Hochzeit zu bewerkstelligen sei, dass ein einfaches Zusammenleben für viele einfache Menschen ausreichen musste" - gibt es dafür Belege? Als passionierter Genealoge konnte ich zwanzig und mehr Generationen meines Stammbaums zurückverfolgen, zehn davon nahezu lückenlos. Wir reden also von einer Zeit im 18. Jahrhundert und teilweise weit davor. Ich bin nirgendwo bei der Taufeintragung auf einen vermerk, dass es sich um eine uneheliche Verbindung handelte gestoßen, in den meisten Fällen liegt ein Hochzeitsdatum vor. Meine Vorfahren waren Landwirte, Handwerker oder landarbeiter und keineswegs sehr wohlhabend. War das von Ihnen geschilderte Phänomen regional ausgeprägt?

Die katholische Kirche sollte erstmal bei sich aufräumen... Kinder die ihren Hirten anvertraut waren wurden missbraucht und es wurden und werden bis heute "die Hirten" geschützt.
Das ist unerträglich und unchristlich.
In christlichen Familien hat es und gibt es bis heute genauso viel Gewalt gegenüber Kindern wie in nichtchristlichen Familien.
(das sind meine Erfahrungen in Schule und Kirche, wo sich mir Kinder anvertraut haben und ich ihnen beistand und Hilfe über die Ämter organisiert habe)
Wir als Christen sollten endlich aufhören so zu tun als ob wir alles besser wüssten und könnten.
Das ist eine furchtbare Hybris.
Seelsorgerliche Kirche sieht anders aus.
Und nicht nur wir alle leben im 21.Jhd., die Kirchen auch. Veränderungen gehören zum Leben. Auch Veränderungen zum Kontext Familie.

…vielleicht sollte jemand…der für eine gesellschaftlichen gruppierung (katholische kirche) spricht…als erstes überprüfen wie hoch die gesellschaftliche relevanz seiner gruppe ist – man bedenke…dass es wohl über kurz oder lang so sein wird…dass der anteil der menschen…die einer christlichen religionsgemeinschaft angehören…bezogen auf die gesamtbevölkerung…unter 5o% sinken wird…
…das was ich da lese kommt mir vor wie eine mischung aus vogel-strauss-mentalität und einer bedenklichen selbstüberschätzung…
…die vielfalt der inzwischen anzutreffenden erscheinungsformen menschlicher gemeinschaftsbildung zeigt welchen wandel das zusammen-leben tag für tag…aber auch von generation zu generation hervorbringt – auch der wandel vom polytheismus zum monotheismus wurde vermutlich von den vertretern des polytheismus ausgesprochen negativ bewertet…was nicht geholfen hat den wandel aufzuhalten…
…die idealisierung des monogamie verschweigt wie viel versteckte gewalt (bis heute!) in dieser gemein-schaftsform ausgeübt wird…was sicher ein bedeutsamer grund für das häufige auseinanderbrechen von familien ist und zu der (meistens die frauen betreffenden) benachteiligung von alleinerziehenden führt…
…ich wage zu behaupten…dass es in der gemeinschaftsform von sippen…in denen die frauen gemeinsam die erziehung der kinder bis zum frühen jugendalter übernommen haben…keinen sexuellen missbrauch gab…
…momogamie und fortpflanzung…unausgesprochen ein votum gegen jedes zusammenleben gleichge-schlechtlicher paare mit kinderwunsch? --- ellen und steffi radtke sind evangelische pastorinnen…sind verheiratet…und haben eine tochter!!! --- herzerfrischend anders?...oder…“stink“-normal? – familie oder verantwortungsgemeinschaft?...
…vielleicht ist die begrifflichkeit ein wenig sperrig geraten…ABER…es ist der längst überfällige ansatz der entwicklung zu einer gesellschaftlichen vielfalt mit den unterschiedlichsten gemeinschaftsformen gerecht zu werden --- es geht um die achtung jeglichen menschlichen bemühens verantwortlich die menschenwürde zu schützen --- integration ist das ziel…statt der für mich bei herrn röser ablesbaren ausgrenzung des (inzwischen gar nicht mehr so) neuen

Lieber Herr Röser,
sehr treffend, ich befürchte nur es interessiert die Wenigsten. Die Kirchen brauchen dem auch nicht entgegenzutreten, schließlich haben sie die Entwicklung befeuert. Die beiden Kirchen möchten unter der Regenbogenflagge bzw. Antifaflagge NGO spielen, dazu ist unser Bischof (bin luth.) extra an die Küste gefahren. Die halten sich doch nicht damit solch biedern Themen wie Familie auf, wenn es bunt werden soll dann wird es eben bunt, an die Folgen für die Kinder zu denken ist etwas zu konservativ. Menschen: Halt, Struktur und Spiritualität zu geben ist scheinbar altbacken bzw. wird so verpackt, dass es mit der Wirklichkeit oder in einer anderen Blase befindlichen Menschen nichts zu tun hat.
Das Thema Kirche ist für mich vorerst durch, ich sehe für mich derzeit keinen Ansatzpunkt und überlege auszutreten. "Status confessionis"

Vorweg bemerkt - ich bin seit 48 Jahren glücklich verheiratet. Aber :
Die Ehe ist nicht seit Jahrtausenden die normale Art, Gemeinschaft zu bilden! Viele Menschen haben es sich bis in das 18. Jahrhundert hinein noch nicht einmal leisten können zu heiraten; denn die Kirche war so rigiros in ihren Vorschriften, wie eine Hochzeit zu bewerkstelligen sei, dass ein einfaches Zusammenleben für viele einfache Menschen ausreichen musste - es sei denn, dass sie dem Adel oder gar einem Königshaus entstammten, wo die Kinder einfach "verkauft" wurden, um dem Stammbaum und der Staatsräson genüge zu tun! - Also schreibt bitte nicht, dass die Ehe von Gott gewollt sei: Er hat Liebe und Verantwortung füreinander verlangt - mehr nicht!
Und deshalb ist es auch aus christlicher Sicht richtig, was die jetzige Regierung vorhat: Liebe ist von Gott gewollt, und zwar jede Liebe: die Liebe zwischen Mann und Frau, zwischen Mann und Mann und auch zwischen Frau und Frau!! Oder meint die Kirche, dass sie Gott sei?

Wie immer, so kommt es auch jetzt auf die Details an. Da ich das Gesetzesvorhaben bzw. die diesbezüglichen Koalitionsvereinbarungen bisher nicht studiert habe, fällt mir eine Einschätzung schwer. Sinnvoll wäre es allemal, wenn die "diversen" Alternativmodelle zur traditionellen Familie anders benannt wären, also gerne Verantwortungsgemeinschaft, Die sogenannte "Ehe für Alle" hat ja genau das Problem, daß das Wort "Ehe" entkernt wird. Daß Ehe und Familie in der heutigen Zeit relativiert werden, ist trivial, die Entwertung von Ehe und Familie ist dagegen etwas fundamental anderes. Gegen diese Entwertung heißt es Front zu machen, am besten durch entsprechend wertvolle Gestaltung von Ehe und Familie durch die, die sich für diese traditionsreiche Lebensform entscheiden.
Wir dürfen davon ausgehen, daß die römisch-katholische Kirche ihre Autorität in dieser Angelegenheit erfolgreich untergraben und verloren hat, nicht zuletzt aufgrund ihres effektiven Umgangs mit Frauen und Kindern.
Die These, daß sich die Monogamie mit dem Monotheismus entwickelt hat, halte ich für äußerst fraglich, nachdem ich die Serie "Der eine Gott und die Götter" in ihrem Blatt recht aufmerksam konsumiert habe. Es ist auch für die zentrale Frage nicht relevant.