Thema : Papst

Der Papst, der Bischof von Rom und Nachfolger des hl. Petrus, ist "das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit sowohl von Bischöfen als auch von Gläubigen.“

So zitiert die offizielle Vatikan-Seite vatican.va aus der Konstitution Lumen Gentium, 23, verabschiedet auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Überschrift dazu: Der Heilige Vater. Heilig großgeschrieben.

Tatsächlich ist die offizielle (Kurz-) Ansprache für den Papst „Seine Heiligkeit“. Und einige Päpste wurden tatsächlich auch kanonisch heiliggesprochen, zuletzt in Rekordzeit Papst Johannes Paul II., nach den berühmten „Santo Subito“-Rufen schon unmittelbar nach seinem Tod. Neben der Bezeichnung „Heiliger Vater“ sind noch einige andere Ehrentitel festgeschrieben. Einer wurde dabei von Benedikt XVI. abgegeben, nach seiner Wahl verzichtete der deutsche Papst freiwillig auf den Titel „Patriarch des Abendlandes“. Franziskus wiederum betonte direkt in seinen ersten Worten als Pontifex Maximus, auch so ein alter Titel, eine Bezeichnung, die den Ursprung des päpstlichen Anspruches spiegelt: Bischof von Rom.

Der Papst, die Bezeichnung geht auf das altgriechische Wort für „Papa“ zurück, ist offiziell der „Stellvertreter Christi“ auf Erden – und jeder steht in der direkten Nachfolge des Apostel Petrus, des ersten Papstes. Übrigens, kurzer Gedankensprung: Wissen Sie, wer der zweite Papst war? Das war nämlich die erste eine Million-Frage bei „Wer wird Millionär?“, die richtig beantwortet wurde… Es soll Linus gewesen sein! Aber zurück zum Ursprung: Der Papst ist also Stellvertreter Christi und Nachfolger Petrus, biblisch wird oft auf die berühmte Schlüsselübergabe-Szene von Jesus an Petrus im Matthäus-Evangelium (16,18) verwiesen, wunderbar dargestellt zum Beispiel in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Darauf gründet sich der Vorrang des Papstes, sein so genannter Primatsanspruch oder auch seine Primatialgewalt. Der „Codex des Kanonischen Rechts“ formuliert es klar und deutlich so: „Der Bischof der Kirche von Rom, in dem das vom Herrn einzig dem Petrus, dem Ersten der Apostel, übertragene und seinen Nachfolgern zu vermittelnde Amt fortdauert, ist Haupt des Bischofskollegiums, Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche hier auf Erden; deshalb verfügt er kraft seines Amtes in der Kirche über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann.“ (Can. 331) Und weiter: „Volle und höchste Gewalt in der Kirche erhält der Papst durch die Annahme der rechtmäßig erfolgten Wahl zusammen mit der Bischofsweihe. Deshalb besitzt ein zum Papst Gewählter, der schon die Bischofsweihe empfangen hat, diese Gewalt vom Augenblick der Wahlannahme an. Wenn der Gewählte noch nicht Bischof ist, ist er sofort zum Bischof zu weihen.“

Die Wahl, die hier angesprochen wird, ist das Konklave. Dort stimmen alle wahlberechtigten Kardinäle, also alle Kardinäle, die zu Beginn der Sedisvakanz (also dem Ende der Amtszeit des vorherigen Papstes) das 80. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Dazu versammeln sie sich in der Sixtinischen Kapelle, der berühmte Ruf „Extra Omnes“ schickt alle Unbefugten raus, und am Ende steigt weißer Rauch auf, wenn ein neuer Papst gefunden wurde. Franziskus wurde im 5. Wahlgang und damit relativ schnell gewählt – seitdem ist er der 266. Papst. Eine historische Besonderheit dabei: Mit Benedikt XVI. dem vormaligen Kardinal Joseph Ratzinger, gibt es gleichzeitig einen „Papa emeritus“, er war freiwillig am 11. Februar 2013 zurückgetreten.

Simon Biallowons