Die Geschichte kennenlernen
Erzählen Sie den Kindern die Geschichte, wie sich Frau Klitzeklein und Herr Riesengroß kennenlernten. Legen Sie beim Erzählen die Bildkarten aus, um die Geschichte zu untermalen (s. Download). Bitten Sie die Kinder schon im Vorfeld, genau hinzuhören und sich zu überlegen, zu welchem Teil der Geschichte welche Geräusche passen könnten.
Die Geschichte eines ungleichen Paars
Frau Klitzeklein lebte in einem kleinen Haus am Wald. Es war so winzig, dass ein Kind gerade noch darin stehen konnte. Wenn die Sonne sie morgens weckte, trippelte Frau Klitzeklein in ihre winzige Küche. Sie legte Zweige in den Ofen, zündete sie an und blies zart, bis eine kleine Flamme brannte. Darüber kochte sie Milchreis mit Apfelmus. Dann ging sie immer in den Garten, hackte Holz und kletterte die Leiter zum Apfelbaum hinauf, um Äpfel zu pflücken. Sie führte ein glückliches Leben. Nur abends, wenn sie am Fenster saß, dachte sie manchmal, wie schön es wäre, auch die leuchtenden Äpfel hoch oben am Baum zu erreichen. Eines Tages, als sie gerade Äpfel pflücken wollte, hörte sie das Poltern schwerer Schritte. Sie wäre beinahe von der Leiter geplumpst – so stark schlug ihr Herz, als sie einen Mann erblickte, der so groß war, dass er die Zweige des Apfelbaums hätte fassen können. „Ich bin Herr Riesengroß“, sagte er. „Ich bin um die halbe Welt gereist, um mein Gegenstück zu finden. Und jetzt habe ich dich gefunden.“ Da lachte die kleine Frau. „Ich würde dich ja zu mir hereinbitten. Aber du passt ja nicht mal durch meine Tür! Und du zertrampelst meine Äpfel!“ „Deshalb bin ich ja auf der Suche nach meinem Gegenteil“, seufzte der Riese. „Ich bin zwar stark und kann meinen Apfelbaum rütteln, bis die leuchtenden Äpfel hinabfallen. Doch bevor ich sie aufheben kann, habe ich sie zu Matsch zerstampft. Lass mich dir bis morgen helfen und du wirst sehen, dass wir ein tolles Team sind. Hereinzubitten brauchst du mich nicht. Du kannst mit bei mir wohnen.“ Ehe Frau Klitzeklein sich versah, hob Herr Riesengroß sie in die Baumwipfel. Von dort aus warf sie die Äpfel in seine Hände. „Siehst du, zusammen sind wir spitze“, strahlte Herr Riesengroß und hob sie wieder herab. Frau Klitzeklein kicherte. „Das macht Spaß! Aber“, überlegte sie, „wie sollen wir denn genug Holz für deinen großen Kamin sammeln?“ Der große Mann hob sie auf die Schulter und polterte Richtung Wald. Dort ergriff seine dicke Pranke einen riesigen Berg Äste vom Boden. „So viel auf einmal!“, staunte Frau Klitzeklein. „Da haben wir ja genug für eine Woche.“ In Herrn Riesengroß’ Garten spaltete sie die Äste in klitzekleine Stücke und legte sie in den Ofen. Herr Riesengroß holte tief Luft und blies kräftig in die Glut, bis die Flammen prasselten. „Und morgen“, versprach er, „koche ich einen riesigen Topf Milchreis für dich.“
Passende Instrumente finden
Besprechen Sie nun mit den Kindern, welche Aktionen sie in der Geschichte mit welchen Klängen untermalen können. Klingt das Lachen von Frau Klitzeklein hoch wie ein Schellenkranz? Oder klingen die schweren Schritte von Herr Riesengroß wie eine Handtrommel? Stellen Sie den Kindern eine große Auswahl an Instrumenten und anderen geräuschvollen Materialien zur Verfügung, sodass sie sich von diesen inspirieren lassen und sie ausprobieren können. Was klingt laut, was leise, hell, dunkel, zart, kräftig usw.? Eine mögliche Verwendung für die Instrumente wäre z. B.:
- Zimbeln als Sonnenschein
- Rasseln als Fußtrippeln
- Xylophon als Leiter am Apfelbaum (aufwärts streichen, wenn Frau Klitzeklein die Leiter hinaufsteigt; abwärts streichen, wenn sie heruntersteigt)
- Stielkastagnetten als Herzklopfen
- Klanghölzer als Holzhacken
- den Stab in der Triangel im Kreis rühren, wenn Frau Klitzeklein Milchreis kocht
- über den Gong rühren, wenn Herr Riesengroß einen Topf Milchreis kocht
Backpapier, das die Kinder zusammenknüllen, kann als Flammenprasseln fungieren.Das Schüren des Feuers können die Kinder ohne Instrumente mit ihrem eigenen Pusten vertonen.
Erzählen Sie die Geschichte noch einmal, während die Kinder an den passenden Stellen die Instrumente spielen. Die Stellen, die sich zur musikalischen Untermalung anbieten, sind blau markiert.
Materialien
- Bildkarten zur Geschichte (s. Download)
- Orff-Instrumente (z. B. Zimbel, Triangel, kleine Rassel, Klanghölzer, Handtrommel, Kastagnetten, Schellenkranz, Gong) und 1 Xylophon
- Backpapier
Kompetenzen fördern
SOZIALE KOMPETENZ
- Die Kinder einigen sich auf gemeinsame Vertonungsgeräusche und stimmen sich darauf ab, wer an welcher Textstelle sein Instrument spielt.
- Sie erfahren, dass es in vielen Situationen hilfreich ist, sich gegenseitig zu unterstützen.
LERNMETHODISCHE KOMPETENZ
- Die Kinder lernen eine neue Herangehensweise kennen, mit Texten umzugehen.
- Indem sie Klänge mit Handlungselementen assoziieren, erfinden sie neue Möglichkeiten, Geschichten zu präsentieren.