Nur mit Moskitonetz, Schlafsack, Lebensmitteln, Bibel und Ikone im Gepäck zieht der Priester und Dichter Andreas Knapp ganz allein für vierzig Tage in die algerische Wüste. Als ultimative Vorbilder dienen ihm hierfür einerseits Jesus und andererseits der Mönch und Eremit Charles de Foucauld, zu dessen Gemeinschaft der „Kleinen Brüder vom Evangelium“ der Autor gehört. In der sandigen Einöde will er aus seinem Alltag ausbrechen, über sein Leben reflektieren, in Stille und Gebet eintauchen und nach Gottes Spuren suchen.
Während seiner Auszeit in dieser atemberaubenden Landschaft stößt er zwar durchaus auf äußere wie innere Herausforderungen – von giftigen Schlangen über die Auseinandersetzung mit alten seelischen Verletzungen bis hin zu den „Dämonen“ der Trägheit oder Einsamkeit. Vor allem aber gewinnt Knapp innerhalb dieser vierzig Tage ganz neue Lebensperspektiven und geistliche Erkenntnisse, an denen er die Leserschaft durch die Veröffentlichung seiner berührend-poetischen Tagebuchaufzeichnungen teilhaben lässt.
Die Reduktion auf das Wesentliche, die Ruhe und Abgeschiedenheit der Einsiedelei führen bei ihm zum einen zu einem starken Gefühl des göttlichen Beschenktseins und einer tiefen Dankbarkeit für jede Blume, jeden Schluck Wasser und für jede der seltenen Begegnungen.
Zum anderen erfährt Andreas Knapp in seiner Abgeschiedenheit eine starke Intensivierung seiner Wahrnehmung – vor allem sein „Gottessinn“ ist empfindlicher geworden. Seine geradezu biblische Auszeit wird für ihn so zur Chance, „den Weg nach innen freizulegen und dort, in der eigenen Tiefe, den Gottesbrunnen zu finden.“ Die Leere der Wüste verwandelt sich in einen Ort der Fülle.
Somit ist „Lebensspuren im Sand“ nicht nur ein spannender geografischer, sondern primär ein hochinspirierender spiritueller Reisebericht, der den Leserinnen und Lesern einen ganz neuen und bereichernden Blick auf das Leben, den Glauben und auf Gott vermitteln kann. All das macht Lebensspuren im Sand zu einem großen Gewinn und zu einem wirklichen Geschenk.