Gemeinsame Erklärung von EKD und FreikirchenEinladung zum Kanzeltausch

Kathedrale Uppsala
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In einem Festgottesdienst in der Berliner Französischen Friedrichstadtkirche haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) im September eine Erklärung zum gegenseitigen Kanzeltausch unterzeichnet. Man spreche sich gegenseitig das Vertrauen aus, dass in der EKD beziehungsweise der VEF „das Evangelium rein gepredigt“ wird, heißt es in der im Gottesdienst verlesenen Erklärung zur Predigtgemeinschaft. Sie nimmt damit Bezug auf das grundlegende lutherische Bekenntnis, die Confessio Augustana. Man bejahe grundsätzlich die Praxis, dass eine in der anderen Kirche zur Predigt berufene und beauftragte Person im Sinne einer ordnungsgemäßen Berufung (rite vocatus) gastweise auch in der je eigenen Kirche predigt.

Die amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs, sagte, „die Gemeinschaft zwischen uns als Kirchen ist eine Gemeinschaft im Evangelium, das inmitten der Krisen und Ängste befreiende Kraft entfaltet“. Praktisch bedeute das: „Diese Kirche ist nicht meine, nicht ich als Person bin die Gastgeberin“, so Fehrs. „Sondern Gott, der große Gastgeber über Raum und Zeit hinweg, lädt uns ein, in sein Haus zu kommen und uns durch sein Wort aufrichten zu lassen. Allemal in diesen wunden Zeiten“. Der VEF-Präsident, Präses Marc Brenner, nannte die Erklärung einen „historischen Schritt“. Sie lade ein, weitere Schritte zu gehen und Vorbehalte und Trennendes durch ein Aufeinanderzugehen zu überwinden. Gleichzeitig bitte man gegenseitig um Vergebung für fehlende Wertschätzung und entstandene Verletzungen.

Nun ist es nicht so, dass die Predigt eines Freikirchlers in einer Gemeinde einer EKD-Kirche etwas durch und durch Ungewöhnliches wäre: Während der jährlichen Gebetswoche der Evangelischen Allianz oder der Gebetswoche für die Einheit der Christen kommt es bereits seit Jahrzehnten zum gegenseitigen Kanzeltausch. Die Freikirchen sind etwa im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung respektierte Partner der EKD. Die neue Vereinbarung indes will auch Gemeinden, die den Kanzeltausch bislang nicht regelmäßig praktizieren, dazu ermutigen. Sie bezieht alle Mitgliedskirchen der VEF mit ein, von der Heilsarmee bis zur „Gemeinde Gottes“ und dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Und vielleicht, diese Hoffnung äußerte jedenfalls Bischof Harald Rückert, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, schließen sich ja irgendwann auch Altkonfessionelle, Orthodoxe und Katholiken dem neuen Abkommen an.

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