Ihre PostLeserbriefe

Blasphemisch?

Zum Kommentar „Attraktives Abendmahl?“ (CIG Nr. 32, S. 2)

Die Deutung der Eröffnungsveranstaltung der Olympischen Spiele in Richtung einer Art Sacramentum Mundi im Sinne des Zweiten Vatikanums halte ich für zumindst fragwürdig. Die makabere Feier der blutigen Spuren der Revolution eingeschlossen als Teil der französischen Staatsräson?

Thomas Barth, Pfr. i.R, Wiesbaden

Der bekannte Künstler und Priester Sieger Köder stellt das Abendmahl in ähnlicher Weise dar. Allerdings ist die Person Jesu nach der historischen und biblischen Überlieferung gezeigt. Die Darstellung in Paris erinnert mich eher an die Französische Revolution des 18. Jahrhunderts, wobei die „Göttin der Vernunft“ auf dem entweihten und profanierten Altar den Nichtglaubenden gezeigt wird.

Leopold Volk, Wien

Bemerkenswert ist einmal mehr, dass der Islam sich derlei nicht gefallen lassen muss. Man stelle sich vor, während der Eröffnungsfeier wäre ein verächtlich machendes Abbild Mohammeds präsentiert worden. Die gleichen Menschen, die von Christen Toleranz fordern, hätten sich vor lauter Geschrei über „antimulimischen Rassismus“, Diskriminierung und unzumutbarer Verletzung religiöser Gefühle nicht mehr eingekriegt.

Michael Pfläging (auf cig.de)

Die Leute, welche sich dazu hinreißen ließen, das Letzte Abendmahl in ein erotisches Bacchanal zu verwandeln, wissen genau, dass es niemanden gibt, der sie für ihre Blasphemie bestrafen wird. Doch es gilt: Wer für sich Toleranz und Respekt einfordert, sollte nicht anderen den Respekt versagen. Das gebieten Anstand, Achtung und Fairness, Werte, die in unserer Gesellschaft immer mehr abhanden zu kommen scheinen.

Dr. Bernd Wulffen, Berlin

In der kritisierten Szene ging es nicht um das Abendmahl, sondern um den antiken Dionysos/Bacchus. Mir ist unbegreiflich, wie die Kritiker das übersehen konnten. Ob es geschmacklos war, ist eine andere Frage.

Wolfgang Wagner (auf cig.de)

Ich habe die sehr eindrucksvolle und vielseitige Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris angeschaut, auch die Szene auf der Brücke. Verstanden habe ich sie nicht, sie wirkte auf mich nur seltsam. Dass es vielleicht eine Anspielung auf das Letzte Abendmahl Jesu gewesen sein könnte, habe ich erst der späteren Kritik der französischen Bischöfe entnommen. Die Szene lohnt die Aufregung nicht, denke ich mir.

Hermann Kast, Speyer

Adressat

Zum Beitrag „Friede des Herrn“ (CIG Nr. 32, S. 8)

Dass es sich beim Friedensgruß in der Messe um den Frieden des Herrn handeln soll und nicht um einen zwischenmenschlichen Friedenswunsch, wird durch die Formel „Friede mit Dir“ kaum erkennbar. Wenn sich die Kommunikanten auf den Herrn in den sakramentalen Gestalten und der Wiedergewinnung des verlorenen paradiesischen Shalom-Zustandes orientieren sollen, lenkt die Zuwendung zum Nachbarn vom Altargeschehen ab.

Michael Rudolf, Jengen

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Zum Leitartikel „Wagnis und Wunder“ (CIG Nr. 31, S. 1)

Die Autorin schreibt von der „Schilderung der Brotvermehrung“. Diese Formulierung besagt wohl, dass es kein Bericht im streng historischen Sinn ist. Nichtsdestoweniger steckt in der Brotvermehrung ein wichtiger Kern, den zu glauben ein Wagnis und eine Bereicherung zugleich darstellt: Das Wunder geschieht im Herzen der Menschen. Da sind Tausende, um Jesu Botschaft zu hören. Viele haben vergessen, Proviant mitzunehmen, andere haben mehr, als sie brauchen. Doch warum sollten sie etwas abgeben? Jeder ist sich selbst der Nächste! Da bewirkt Jesus das Wunder, dass Menschen ihren Egoismus ablegen und ihr Essen teilen. Wahrlich eine Geschichte auch für unsere Zeit.

Edgar Huth, Krailling

Sommerlich

Zum Beitrag „Das hohe Leben“ (CIG Nr. 31, S. 17)

Wunderbar, wie treffend Sie (auch meine) Gedanken und Empfindungen im Sommer beschreiben – sowohl in Bezug auf Mauersegler wie auch auf das Lied Das Jahr steht auf der Höhe.

Dinah Reimnitz (auf cig.de)

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