Neue Titel für MariaErgänzende Anrufungen für die Lauretanische Litanei

Papst Franziskus hat der Lauretanischen Litanei, der bekanntesten Marien-Litanei, drei neue Anrufungen hinzugefügt, wie die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in einem Brief an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen vom 20. Juni 2020 mitteilte (Prot. N. 296/20, Kurzlink: bit.ly/3dnFX8l ). Die Anrufungen lauten:

  • „Mater misericordiae“ (Mutter der Barmherzigkeit, einzufügen nach der Anrufung „Mutter der Kirche“),
  • „Mater spei“ (Mutter der Hoffnung, nach „Mutter der göttlichen Gnade“)
  • und „Solacium migrantium“ (Trost bzw. Hilfe für Migranten, nach „Zuflucht der Sünder“).

Die volkssprachlichen Übersetzungen obliegen den jeweiligen Bischofskonferenzen. Die Fassung im „Gotteslob“ enthält bereits eine Anrufung „Mutter der Barmherzigkeit“ (GL 566,4), die Fassung des „Katholischen Gesangbuchs“ (KG 807), die dem im Brief veröffentlichten lateinischen Text entspricht, nicht.

Schon die Apostel hätten Maria als „Gesegnetste der Frauen“ gepriesen und ihrer mütterlichen Fürsprache vertraut, so der vom Präfekten der Kongregation, Robert Kardinal Sarah, unterzeichnete Brief. Über die Jahrhunderte seien unzählige der Gottesmutter vorbehaltene Titel und Anrufungen entstanden. Auch die neuen Anrufungen „reagieren auf den realen Moment des Lebens, (…) der eine Herausforderung für die Menschen darstellt“, wie der Sekretär der Kongregation, Arthur Roche, gegenüber „Vatican News“ bekräftigt.

Die Lauretanische Litanei wurde 1587 von Papst Sixtus V. approbiert und ist benannt nach dem italienischen Wallfahrtsort Loreto, wo sich das Haus befindet, in dem Maria aufgewachsen sein und die Verkündigung des Engels erfahren haben soll. Ein entsprechender Gedenktag (10. Dezember) wurde erst kürzlich in den Römischen Generalkalender eingeführt (vgl. Gd 23–24/2019, S. 280). Die Lauretanische Litanei entstand aus einer frühmittelalterlichen Reimlitanei, die ihrerseits stark von ostkirchlicher Marienfrömmigkeit, besonders durch den Maria gewidmeten „Hymnos Akathistos“, beeinflusst ist.

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