Ihre PostLeserbriefe

Derselbe Gott

Zum Leitartikel „Macht eben seine Pfade!“ (CIG Nr. 49, S. 1)

Alle Jahre wieder wird Johannes mit seiner „herben Gestalt“ und „drohend in seiner Verkündigung“ Jesus gegenübergestellt. Doch Johannes verkündet als jüdischer Prophet eine wirkliche Frohbotschaft: Er spricht vom kommenden Reich Gottes und verkündet deshalb die Befreiung des Menschen von der Sünde. Auf diese Botschaft hin lässt sich auch Jesus bei ihm taufen. Es gibt keine exklusive christliche Rechtfertigungslehre, die man Johannes zuerst absprechen muss, um sie Jesus zuzuschreiben. Johannes und Jesus verkünden dieselbe Botschaft und denselben Gott.

Christof Baader, Heiligenberg

Mich stört immer das zumindest problematisch übersetzte Wort „Umkehr“. Das sind 180 Grad Richtungswechsel. Das müssen wir als Pilger hoffentlich nicht. Im Original steht da metanoeite: Denkt weiter! Denkt über eure Enge hinaus. Denkt größer von Gott, von euch, von den Mitmenschen. Das trifft’s.

Wolfgang Hock, Johannesberg

Tiefgehend

Zum Kommentar „Hinauf zum Mond – zurück zur Erde“ (CIG Nr. 49, S. 2)

Die Überlegungen des Autors laden ein, innezuhalten und über den eigenen Blick auf die Welt nachzudenken. Wahre Größe und Erlösung sind nicht in der Erhebung über andere, sondern in der Bescheidenheit und Fürsorge für das „Unten“ zu finden. Es ist eine Aufforderung zur Nächstenliebe, zur Empathie. Diese „tiefgehende“ Reflexion über den Abwärtsweg Gottes und die damit verbundene ethische Verantwortung hat mich sehr berührt.

Frank Klein, Hamburg

Briefe für alle

Zum Editorial „Wandel“ (CIG Nr. 49, S. 1)

In Dänemark werden Briefkästen abgeschafft. Ich bin 89 Jahre alt und schreibe regelmäßig Briefe. Als eines von fünf Kindern bin ich so erzogen worden: Den Lieben wird regelmäßig geschrieben, aus dem Urlaub bekommen alle eine Ansichtskarte.

Dieter Haker, Bäk

Suspekt?

Zum Artikel „Nicht aus der Kurve geflogen!“ (CIG Nr. 48, S. 4)

Der Autor berichtet von der einstimmigen Verabschiedung der Satzung für die zukünftige Synodalkonferenz. Einstimmige Gremienbeschlüsse sind mir suspekt. Sie entsprechen in der Regel nie der Lebensrealität und stellen eher die Zusammensetzung der Gremien infrage.

Andreas Brugger (online)

Rückwärts

Zum Beitrag „Die Schwelle, die alles verändert“ (weit! 12/2025)

Dalet („Tür“) ist rückwärts gelesen Toled („Geburt, Stammbaum“). Nach der jungfräulichen Geburt Jesu, des neuen Adam, durch Maria, die neue Eva und Urbild der Kirche, kann die Gemeinde singen: „Heut schließt er wieder auf die Tür / zum schönen Paradeis; / der Kerub steht nicht mehr dafür (= davor).“ Die Jungfrauengeburt ist Urbild der Taufgeburt, die Eucharistie Frucht vom Kreuz als neuem Baum des Lebens.

Dr. Klaus W. Hälbig, Rottenburg

Vorbildlich

Zum Kommentar „Leben, was wir bekennen“ (CIG Nr. 48, S. 2)

Wichtig und auch sehr erfreulich finde ich, was der Autor über das Schreiben von Papst Leo zu 1700 Jahren Nizäa berichtet. Seine Formulierungen zeigen eine neue Sicht, eine Öffnung für die anderen christlichen Traditionen und auch eine geistliche Wertschätzung des weltweiten Christentums. Dem 1700 Jahre alten Dogma wird weit über eine Formulierung kirchlicher Lehre hinaus Bedeutung zugemessen, wenn die „innere Rezeption des Credos“ betont wird.

Bruno Authaler (online)

Was ist der Ausgangspunkt aller theologischen Überlegung? Ein wie auch immer angenommenes „Wesen“ – Gott genannt –, das Leben ermöglicht und erhält. Was dies fürs menschliche Zusammenleben bedeutet, hat ein Jude in der Levante bis zum brutalen Ende gelebt. Stimmt der Ausgangspunkt, dann kann man sagen: Hier zeigt sich Gott (oder: der Sohn Gottes, wesensgleich, -ähnlich...). Über Begriffe kann diskutiert werden, nicht aber über Vorbild und Nachfolge.

Hubert Kohle (online)

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