Der Advent ist da! Neben den bei uns beliebten vorweihnachtlichen Traditionen existiert weltweit eine höchst interessante Vielfalt an Adventsbräuchen. So treffen sich beispielsweise in Kolumbien die Familien am 7. Dezember zur noche de las velitas („Nacht der Kerzen“) und zünden in Haus und Garten unzählige Kerzen sowie Lampions an, um der Gottesmutter Maria den Weg zu ihrem Zuhause zu weisen, auf dass sie es segnen möge.
Am 13. Dezember, dem Gedenktag der syrakusischen Märtyrerin Lucia, ziehen in Skandinavien Mädchen mit weißen Gewändern, roten Bändern um die Taille und einem Kerzenkranz auf dem Kopf singend durch die Straßen. Bei den Las Posadas-Feiern wandern in Lateinamerika in den Tagen vor Weihnachten verkleidete Kinder von Haus zu Haus und erinnern so an die Herbergssuche von Maria und Josef. Und in Island werden die Kinder ab Mitte Dezember täglich von einem der dreizehn Jólasveinar (Weihnachtstrolle) besucht, die braven Kindern Geschenke und unartigen eine faule Kartoffel bringen. Nun von den internationalen Adventstraditionen zu sieben Nachrichten-Momenten aus Kirche und Welt.
1 | Beirut. Mit einer feierlichen Messe gemeinsam mit rund 150000 Menschen hat Papst Leo XIV. seine Libanonreise beendet, die ihn unter anderem an das Grab des heiligen Scharbel Machluf und zu einem interreligiösen Treffen geführt hatte. Bei seiner Predigt ermutigte er die Anwesenden: „Libanon, steh wieder auf! Sei ein Haus der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit! Sei ein Vorbote des Friedens für die ganze Levante!“
2 | Zugspitze. Das soeben gekürte Bayerische Pressefoto des Jahres zeigt den Pastoralreferenten Florian Hammerl, der in liturgischem Gewand vor einem imposanten Bergpanorama innehält, bevor er einen Gottesdienst in der Zugspitzkapelle feiert. „Ein Bild von meditativer Ruhe, das ehrfürchtiges Erstaunen über die Natur ausstrahlt“, begründete die Jury ihre Wahl.
3 | Niger (Nigeria). Nach der Entführung von rund 300 Kindern aus einem katholischen Internat (vgl. CIG Nr. 48, S. 2) hat die Regierung angeordnet, aus Sicherheitsgründen zehntausende Schulen und zahlreiche Internate zu schließen. Besonders Mädchen laufen nun Gefahr, aus dem Bildungssystem zu fallen und zwangsverheiratet zu werden.
4 | Atmosphäre. Das Ozonloch hat sich laut dem Copernicus Atmosphere Monitoring Service in diesem Jahr bereits am 1. Dezember – und damit ungewöhnlich früh – geschlossen. Die Forschenden werten dies als „ermutigendes Signal“.
5 | Berlin. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat einstimmig (bei einer Enthaltung) für die Annahme der Satzung der neuen Synodalkonferenz gestimmt, die in der Woche zuvor durch den Synodalen Ausschuss in Fulda ebenfalls einstimmig beschlossen worden war (vgl. CIG Nr. 48, S. 4). Nun steht noch die Zustimmung der Vollversammlung der deutschen Bischöfe sowie Roms aus.
6 | Den Haag. Cynthia Houniuhi und ihr Team wurden mit dem „Alternativen Nobelpreis“ ausgezeichnet. Zuvor hatte die Rechtsanwältin von den Salomon-Inseln, die wegen des steigenden Meeresspiegels zu versinken drohen, vor dem Internationalen Gerichtshof ein Rechtsgutachten zum Klimawandel erstritten. So können einzelne Staaten in Sachen Umweltschutz besser in die Pflicht genommen werden.
7 | Vatikan. Papst Franziskus hatte in seinem Testament eine finanzielle Unterstützung der medizinischen Versorgung im ukrainischen Kriegsgebiet verfügt. Das berichtete nun die Dominikanerin Lucía Caram, die bei humanitären Projekten in der Ukraine aktiv ist.