Ihre PostLeserbriefe

Unverstanden

Zum Zeitgang „Dem Geist zuhören“ (CIG Nr. 33, S. 3)

Hören muss man lernen und glauben muss man wollen, was auch zum Lernen gehört. Ohne Glauben wird man aber kaum ein Vertrauen in die Worte finden, die man hört. In einer multi- medialen Welt wird es schwierig sein, ohne Begleitung qualifizierter Mystagogen die Stimme Gottes hören zu lernen. Tomáš Halík sei Dank, auf diesen Aspekt der Trinität aufmerksam gemacht zu haben. Das Geheimnis bleibt unverstanden, doch nicht unverständlich.

Dr. Klaus Niermann, Neu-Anspach

Kinder Gottes

Zum Beitrag „Diakone“ (CIG Nr. 33, S. 7)

Ein ermutigender Hinweis, dass für Diakonie im Neuen Testament „keine weiheähnliche Ordination durch Handauflegung ersichtlich“ ist. Warum dies nicht praktisch übernehmen, so dass alle durch Taufe und Firmung zum Dienst in, an und für die Kirche berufen sind? Endlich könnte der besondere Status von Klerus und Weihe als unverrückbar „gottgewollt“ hintangestellt werden und jede und jeder im Dienst der Kirche stehen, ob Mann, ob Frau, ob divers. Und auch Kirchenstrukturen ließen sich synodal verändern, nicht nur monarchisch-hierarchisch! Jedes Kind Gottes könnte dann endlich in der Nachfolge Jesu Christi seiner Fähigkeit und Kompetenz entsprechend handeln und Verantwortung übernehmen!

Josef Eisend, Malsch

Pausenzeit

Zum Artikel „Pause, Präsenz, Vertrauen“ (CIG Nr. 33, S. 5)

Die Rede von der Pausenkompetenz des Sabbats verkennt das Ereignis der Ruhe nach dem vollendeten Werk, womit der Sabbat auf Abschluss zielt, nicht auf Unterbrechung, um ein Neues zu beginnen. Die wahre Pausenkompetenz des Christentums findet sich in Mk 6,31, wo Jesus die Jünger zur Pause lädt, um sie mit seinem Wort und Brot zu speisen, jeden Sonntag neu, um seine Botschaft an alle Völker weiterzutragen.

Maria Clemens, Augsburg

Schatzkiste

Zum Beitrag „Geknicktes Rohr und glimmender Docht“ (CIG Nr. 32, S. 5)

Ein Text zum Lesen, Nachdenken, Nachfühlen, Nochmallesen. Er kommt in meine Schatzkiste. In unserer „Heilig Geist“-Kirche versammeln wir uns jedes Jahr im Halbdunkel zum Pfingstfeuer, begleitet von Liedern und Texten, die wir mit Sorgenfalten, aber auch hoffnungsfroh vorbereiten.

Antonia Muth, Pullach

Mein Lehrer

Zum Artikel „Gott ist kein weißer Elefant“ (CIG Nr. 33, S. 7)

Herzlichen Dank für den persönlichen Nachruf auf Peter Knauer. Er ist auch mein Lehrer, obwohl ich vor und nach ihm noch viele andere hatte und obwohl ich nur zwei Semester in St. Georgen war. Aber er hat für mich die Theologie auf den Punkt gebracht. Bei ihm blickte man durch, wusste, was Sache war. Er vertrat eine sehr eigenwillige Systematik, ja, aber eine, die letztlich alles im Brennglas der Liebe Gottes erscheinen ließ. Seine Theologie hielt und hält mich „am Leben“ und steht bis heute unbewusst hinter jeglicher Verkündigung der Frohbotschaft Christi.

Edmund Wolfsteiner, Pfr. i.R., Neumarkt/Opf.

In der Mühle

Zum Leitartikel „Auf den Punkt gebracht“ (CIG Nr. 32, S. 1)

Sie beschreiben das Motiv der Hostienmühle, die das Korn des Alten Testaments verarbeitet. Ich frage mich, wie Juden eine Darstellung finden, wonach die Tora durch die Mühle gedreht wird.

Friedel Fröhlich, Berlin

Gerechtigkeit

Zum Leitartikel „Wenn die Zweifel kommen“ (CIG Nr. 26, S. 1)

Die Autorin möge mir verzeihen: Aber ich meine nicht, dass Ijob angesichts seines Leidens die Schöpfermacht Gottes bestreitet, seine Macht über Licht und Finsternis. Die (schreckliche) Pointe der Rede aus dem Wettersturm ist für mich vielmehr, dass Ijob die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes aufwirft und Gott mit dem Hinweis auf die Großartigkeit seiner Schöpfung antwortet (die Ijob nie bestritten hat).

Dr. Theodor Klotz, Dachau

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