Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat bei seiner Vollversammlung am 28. und 29. November in Berlin Irme Stetter-Karp im ersten Wahlgang mit rund 80 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtszeit zur Präsidentin gewählt. Mit Thomas Söding und Claudia Nothelle wurden zwei weitere Mitglieder des Präsidiums ebenfalls im Amt bestätigt. Neu gewählt wurden die Psychologin und Misereor-Mitarbeiterin Dorothee Klüppel und der Volkswirt Christian Gärtner. Sie folgen auf Birgit Mock und Wolfgang Klose, die beide nicht mehr kandidierten.
Zur Verschlankung der Strukturen des ZdK hatte die Vollversammlung bereits im Frühjahr 2025 eine Reduzierung der Sachbereiche von vormals sieben auf vier Bereiche beschlossen (vgl. HK, Juli 2025, 11–12). Als Sprecherin des mit Theologie und Kirche befassten ersten Sachbereichs wurde nun Dorothea Sattler gewählt, Sprecherin des zweiten Sachbereichs, der sich mit Politik und Gesellschaft beschäftigt, ist Birgit Aschmann. Der dritte Sachbereich „Wirtschaft und Politik“ wird von Michael Wedell als Sprecher vertreten, Marie von Manteuffel ist Sprecherin des vierten Sachbereichs „Internationales und Nachhaltigkeit“.
Der Satzung der Synodalkonferenz, dem verstetigten Nachfolgeorgan des Synodalen Weges, stimmte die Vollversammlung bei einer Enthaltung einstimmig zu (vgl. dieses Heft, 4–5). Inhaltliche Schwerpunkte bildeten zudem ein Podium zur Bedeutung Europas und der deutsch-polnischen Verständigung, auf dem Knut Abraham (vgl. dieses Heft, 8) davor warnte, dass nur „wenige Tropfen des Gifts von Nationalismus“ die Beziehung der Länder erschweren könnte, sowie ein Podium zum Sozialstaat, das sich jedoch fast ausschließlich auf die Krankenhausreform konzentrierte.
Insgesamt beriet das ZdK über neun Anträge, darunter eine Erklärung zur Reform der Kirchensteuer, die das Gremium mit 97,8 Prozent Ja-Stimmen verabschiedete und sich dadurch unter anderem für mehr Transparenz und Kontrolle bei den Diözesanfinanzen aussprach. Die Bemessung der Kirchensteuer nach einkommenssteuerrechtlichen Regelungen führe zwar zu einer relativ gerechten Verteilung der Lasten, bedinge aber auch Gerechtigkeitsdefizite, weil etwa Vermögen unberücksichtigt bleibe. In einem weiteren Beschluss forderte das ZdK, den an den Verband der Diözesen Deutschlands abgeführten diözesanen Kirchensteueranteil auf drei Prozent zu erhöhen und dadurch überdiözesane Aufgaben zu stärken. Einen Antrag zur Verteidigungsfähigkeit und Krisenresilienz verwies die Vollversammlung derweil in den Hauptausschuss.