Mit dem Schreiben „Ein Fleisch. Lob der Monogamie“ erteilt der Vatikan jeglichen Formen von Polygamie und Polyamorie eine Absage. Stattdessen spricht sich das Papier für eine lebenslange Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau in der katholischen Ehe aus. „Polygamie, Ehebruch und Polyamorie gründen auf der Illusion, dass sich die Intensität der Beziehung mehrere Male in Folge finden ließe“, heißt es in der lehramtlichen Note des Glaubensdikasteriums. Jede authentische Ehe sei eine Einheit aus zwei Individuen, „die eine so intime und allumfassende Beziehung erfordert, dass sie nicht mit anderen geteilt werden kann“.
Mit dem Text kommt der Vatikan vor allem den Wünschen afrikanischer Bischöfe nach, die sich eine entsprechende Klärung und Unterstützung für ihre pastorale Arbeit gewünscht hatten. Bereits in Vorbereitung auf die Weltsynode hatten die afrikanischen Bischofskonferenzen das Thema eingebracht.
In einem kurzen Geleitwort zum Schreiben verweist der Präfekt des Glaubensdikasteriums, Kardinal Víctor Manuel Fernandez, auf den vorschlagenden Charakter des Textes. Man wolle die Gläubigen zu einem monogamen Lebensstil motivieren. Aus den Heiligen Schriften, der Geschichte des christlichen Denkens, aus Philosophie und sogar aus der Poesie sollen Gründe und Motivationen gewonnen werden können, „die uns dazu führen, eine einzigartige und exklusive Verbindung der Liebe zu wählen, eine reiche und allumfassende gegenseitige Zugehörigkeit“. Man habe eine große Vielfalt an Reflexionen gefunden, die die Vereinigung der Ehepartner, die Gegenseitigkeit und die allumfassende Bedeutung der Ehe wertschätzten. Die verschiedenen Aussagen würden „ein schönes Mosaik ergeben, das unser Verständnis der Monogamie sicherlich bereichern wird“.