Kurienbischof Filippo Iannone wird neuer Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe. Damit hat Papst Leo XIV. eine wichtige Position innerhalb der Kurie besetzt und eine erste große Personalentscheidung getroffen. Das Bischofsdikasterium ist neben der Ernennung und Führung von Bischöfen, außer in Asien und Afrika, auch für die Errichtung, Zusammenlegung und Neuaufteilung von Bistumsgebieten zuständig. Außerdem werden kirchenrechtliche Verfahren von Bischöfen in der Behörde verhandelt. Mit der Ernennung von Iannone wurden auch die bisherigen Amtszeiten des Sekretärs, Erzbischof Ilson de Jesus Montanari, und des Untersekretärs Ivan Kovac verlängert.
Der Kirchenrechtsexperte Iannone wurde 1957 in Neapel geboren und gehört seit 1977 dem Karmelitenorden an. 2001 wurde er zum Weihbischof in Neapel, 2009 zum Bischof von Sora-Aquino-Pontecorvo ernannt. 2012 ernannte ihn der damalige Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in der Diözese Rom. Seit 2018 war Iannone Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte und für deren Auslegung zuständig.
In dieser Funktion unterzeichnete er 2019 ein Gutachten, das die römischen Vorbehalte gegen den deutschen Synodalen Weg formulierte und kirchenrechtliche Bedenken äußerte (vgl. HK, Oktober 2019, 9–10). Zudem nahm Iannone auch an den Treffen von Vertretern der römischen Kurie mit deutschen Bischöfen teil, bei denen es ebenfalls um die Reformanliegen ging.
Iannone, der sein neues Amt Mitte Oktober antrat, ist als Bischofspräfekt direkter Nachfolger des Papstes. Von April 2023 bis zu seiner Wahl leitete Robert Francis Prevost die Behörde (vgl. HK, März 2023, 47).