Wenn es in den letzten vier Jahrzehnten
um Fragen von Liturgie und Kirchenmusik
ging, war Wolfgang Bretschneider zumeist
an vorderster Stelle verantwortlich
beteiligt. Sei es bei der Gestaltung von
Großgottesdiensten, der Erarbeitung des
„Gotteslobs“ oder als Berater in Fachgremien
auf diözesaner, nationaler und
europäischer Ebene.
1967 in Köln zum
Priester geweiht, lehrte Bretschneider
zuerst in der Priesterausbildung, dann an
den Musikhochschulen Düsseldorf und
Köln Liturgik und Kirchenmusikgeschichte,
aber auch in der Ausbildung nebenamtlicher
Kirchenmusiker und an der
Universität Bonn. Von 1989 bis 2018 stand
er erst als Landespräses, dann als
Präsident dem Allgemeinen Cäcilienverband
für Deutschland vor, an dessen
Neukonstituierung und Entwicklung zum
Dachverband für Kirchenmusik er
maßgeblich Anteil hatte.
In seinen
verschieden Funktionen gab Bretschneider
der Kirchenmusik innerhalb und
außerhalb der Kirche Gesicht und
Stimme. Mit hohem Engagement setzte er
sich stets für eine Feier der Liturgie ein,
die Gott und den Menschen gerecht wird
und bei der die Kirchenmusik eine
entscheidende Rolle spielt. Die Verbindung
von lebendiger Tradition und
wacher Zeitgenossenschaft war dabei
stets sein wichtigstes Anliegen. Zugleich
litt er auch an Unzulänglichkeiten in
Kirche und kirchenmusikalisch-liturgischer
Praxis.
Am 12. März 2021 ist
Wolfgang Bretschneider in Bonn verstorben.
Er möge nun ohne alle derzeit in
unseren Gottesdiensten notwendigen
Einschränkungen am himmlischen
Lobgesang teilnehmen dürfen.