Laden Sie die Kinder zu einem Handpuppenspiel ein. Im Voraus überlegen Sie sich mit einem Kollegen oder einer Kollegin eine Konfliktszene, die sich im Kita-Alltag häufiger abspielt. Ein klassisches Beispiel wäre der Streit um ein beliebtes Spielzeug: Suse spielt mit dem Magnetbaustein, verlässt ihn kurz, um etwas zu trinken. In der Zwischenzeit entdeckt Emir den Magnetbaustein und beginnt, damit zu spielen. Als Suse zurückkommt, reißt sie Emir den Magnetbaustein aus der Hand und sagt: „Ich hatte den.“ Beide ziehen daran, beide fühlen sich im Recht und schließlich haut Suse Emir mit einem Stock.
Über das Handpuppenspiel sprechen
Beziehen Sie die Kinder in das Handpuppenspiel mit ein und fragen z. B.:
- Was würdet ihr sagen: Wer hat Recht? Warum?
- Wie fühlt sich Emir wohl? Und wie Suse?
- Warum verhalten sich die beiden so?
Motivieren Sie die Kinder, darüber nachzudenken, warum beide Parteien jeweils so reagieren. Gemeinsam können Sie überlegen, wie sie ihren Ärger ausdrücken können, anstatt handgreiflich zu werden.
Lösungen entwickeln und vorspielen
Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, welche anderen Lösungen es für den Konflikt gibt. Sammeln Sie alle Vorschläge und notieren Sie diese ggf. auf einem Notizblock. Denn nun schlüpfen Sie wieder in die Rollen der beiden Handpuppen und spielen die verschiedenen Lösungsvorschläge der Kinder vor. Fragen Sie die Mädchen und Jungen anschließend, ob sie den Konfliktausgang nun fair fanden. Vielleicht ergeben sich im Spiel aber auch wieder neue Probleme oder Fragen?
Mit den Handpuppen weiterspielen
Das ein oder andere Kind hat inzwischen vermutlich schon den Wunsch geäußert, selbst eine Handpuppe zu spielen. Tauschen Sie nun die Rollen und überlegen Sie gemeinsam, welche Konflikte sie sonst noch im Alltag erleben. Beim Nachspielen der Szenen können Kinder ihrem Ärger so auf eigene Weise Raum geben und entwickeln schließlich Ideen zur Konfliktlösung.