Was ist auf dem Bild zu sehen?
Tomas befindet sich in einem abgedunkelten Raum, zwischen einer Tischlampe und der damit beleuchteten weißen Wand. Mit dem Rücken zur Wand stehend, spreizt er seine Beine und beugt seinen Oberkörper nach vorne, sodass beide Hände den Boden berühren. Kopfüber blickt er durch seine Beine hindurch zur Wand, an der ein vergrößerter Schatten als Abbild seines Körpers zu erkennen ist.
Was macht Thomas und wie kommentiert er seine Handlung?
Indem er den zweidimensionalen Schattenwurf seines Körpers betrachtet, erlebt er diesen in einer neuen bzw. anderen Darstellung. Er beginnt, seinen Kopf zu schütteln, mit seinen Händen die Knöchel zu umfassen, selbige zu verschränken sowie auszustrecken. „Schau, ein Monster mit zwei Beinen, einem Kopf und einem Auge!“, ruft er und beginnt, in dieser Haltung zur Seite, vor- und zurückzulaufen. Während Thomas zwischen Wand und Lichtquelle hin- und herläuft, bewegt er zusätzlich seine Arme. Der Schatten folgt seinen Bewegungen. Schon eine kleine Bewegung reicht aus, um sein Körperabbild zu verändern.
Welche Erkenntnisse zieht Thomas möglicherweise aus dieser Inszenierung?
Die veränderte Körperposition und deren Projektion eröffnen Thomas eine neue Sicht auf seinen Körper, mitsamt seinen Bewegungsabläufen. Er probiert sich in verschiedenen Bewegungen und Positionen aus und stellt fest, dass sich dabei die Gestalt des Schattenbilds verändert bzw. dessen Größe mit dem jeweiligen Abstand zur Wand variiert. Dabei erlebt er sich selbstwirksam als Verursacher dieser Verwandlungen: Sein Schatten reagiert auf seine Impulse und seine Erscheinung verändert sich. Indem er unterschiedliche Haltungen inszeniert, entstehen überraschende Schattenbilder, die ihn anregen, weiterzuexperimentieren. Durch diese Veränderungen bzw. Verwandlungen gewinnt er neue Eindrücke von den Eigenschaften seines Körpers.