In der Weihnachtsgeschichte reisen Weise aus fernen Ländern nach Bethlehem, um ein Neugeborenes anzubeten. Das Kind steht im Zentrum und die Mächtigen tun ihr Möglichstes, um ihm einen gelingenden Start ins Leben zu ermöglichen. Heute, 2000 Jahre nach der Szene im Stall, sieht das oft genug anders aus. „Die Belange von Kindern haben hierzulande keine Priorität“, klagt die Familienforscherin Sabine Andresen im Spiegel. Obwohl sich Studien zufolge keine Altersgruppe seelisch so angeschlagen fühlt wie Heranwachsende, spielen ihre Sorgen und Nöte in der Politik keine große Rolle.
Während gerade beispiellose Schuldenpakete aufgenommen und immer neue Schreckensmeldungen über den Klimawandel verkündet werden, der die Jüngsten naturgemäß am heftigsten treffen wird, hat sich daran nichts geändert. Im Gegenteil: „Angesichts der globalen Krisen rücken die Belange von Kindern noch weiter in den Hintergrund“, so Andresen. „Ich halte das für sehr kurz gedacht.“ Vielleicht ist die Weihnachtszeit eine gute Erinnerung daran, dass die Bibel jene „weise“ nennt, die sich um ein Kind bemühen und es – neben symbolischen Gaben – auch finanziell (Gold) großzügig unterstützen.