Restaurierung der Jerusalemer GrabeskircheFinale Phase eingeläutet

Die Kuppel der Grabeskirche in Jerusalem
© Unsplash/Lisa Forkner

Die Restaurierung der Jerusalemer Grabeskirche hat ihre vorerst letzte Phase erreicht. Es geht vor allem um das Verlegen rosafarbener Bodenplatten aus Kalkstein rund um die Ädikula, in der sich der Tradition nach das Grab Jesu befindet. Nach einer unangekündigten Überprüfung im Februar 2015 hatten israelische Inspektoren die Grabkapelle aufgrund ihrer Baufälligkeit zunächst geschlossen und die ansässigen Konfessionen aufgefordert, das üblicherweise von Pilgern stark frequentierte Gebäude zeitnah zu sanieren.

In der ersten Arbeitsphase zwischen 2016 und 2017 hatten sich Experten unter der Leitung der Technischen Universität Athen der Ädikula selbst angenommen, die über Jahrzehnte hinweg einen starken Restaurierungsbedarf aufwies und seit 1947 mithilfe eines Stahlgerüsts stabilisiert werden musste.

Seit 2019 findet, mit fast zweijähriger Unterbrechung durch die Corona-Pandemie, unter Aufsicht der Franziskaner die zweite Arbeitsphase statt, die unter anderem eine archäologische Dokumentation des Fundaments im Bereich der Rotunde einschließt; weitere Arbeiten werden nicht ausgeschlossen. Neue Erkenntnisse konnten bislang etwa über den Untergrund der Kirche, einen unterschiedlich weit abgetragenen Steinbruch, gewonnen werden.

Im Rahmen der Bauarbeiten kommt es mitunter zu größeren Entdeckungen: Im vergangenen Sommer sind Forscher zufällig auf einen Hochaltar aus Kreuzfahrerzeiten gestoßen, der bislang unentdeckt in einem Korridor der Grabeskirche lehnte und als verschollen galt (vgl. HK, August 2024, 30).

Nicht nur im Heiligen Land stoßen Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde. Erst im Juni entdeckten Archäologen in der antiken Siedlung Tres Tabernae an der Via Appia 50 Kilometer südlich von Rom Überreste einer Basilika. Fragmente von bemaltem Putz könnten auf ein Denkmal des heiligen Paulus hinweisen und belegen, dass der Apostel sich in der Gegend aufgehalten hat. Weitere Forschungen sollen sich damit auseinandersetzen.

In der Türkei wurde kürzlich bei Ausgrabungen in Olympus eine Kirche aus dem fünften Jahrhundert entdeckt.

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