Steh mir bei in meinen ÄngstenKrankenkommunionfeier nach einer schweren Diagnose

Pyxis auf einem Korporale, daneben ein aufgeschlagenes Schott-Messbuch
Im Rahmen der Krankenkommunion wird die Hostie in einem Gefäß, Pyxis genannt, zu den Kranken gebracht.© Peter Weidemann/Pfarrbriefservice.de

Eröffnungsteil

  • Kreuzzeichen:
    Leiter/in:
    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
    Alle: Amen.
  • Gebet:
    L:
    Herr, mein Gott, mir fällt es schwer, Worte zu finden.
    Ich fühle mich leer.
    Was gestern wichtig war, gilt nicht mehr. Was morgen sein wird, ist ungewiss.
    Wie viel Kraft werde ich brauchen?
    Wirst du mir weiterhin nahe sein?
    Hilf mir, den Weg zu gehen, den du mir zumutest!
  • Kyrie-Rufe:
    L:
    Herr, du kennst mich ganz – mit meinen enttäuschten Träumen und Hoffnungen, meinen Zweifeln, meiner Angst und Sprachlosigkeit.
    A: Kyrie, eleison.
    L: Jesus, du nimmst deine Hand nicht von mir, auch wenn ich sie nicht immer spüre oder sogar zurückstoße.
    A: Christe, eleison.
    L: Herr, mein Gott, ich weiß, dass du mein Leben in deiner Hand hältst – auch wenn ich jetzt vor allem seine Zerbrechlichkeit sehe.
    A: Kyrie, eleison.
  • Bitte um Vergebung:
    Kranke/r:
    Verzeih mir, wenn ich in der Vergangenheit unfähig war zu sehen, worauf es ankommt. Verzeih mir, wenn ich mich verzettelt habe im Alltagsgeschäft, wenn ich Begegnungen aufgeschoben habe und Wege der Versöhnung nicht gegangen bin. Lass nicht zu, dass meine Ängste mich jetzt überwältigen. Du willst mich stärken und aufrichten. Gib mir den Mut zu glauben.

Schriftverkündigung

  • Lesung: Psalm 42,2–6.8–12
    Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?
    Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; denn man sagt zu mir den ganzen Tag: „Wo ist nun dein Gott?“
    Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
    Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
    Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.
    Bei Tag schenke der Herr seine Huld; ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.
    Ich sage zu Gott, meinem Fels: „Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd umhergehen, von meinem Feind bedrängt?“
    Wie ein Stechen in meinen Gliedern ist für mich der Hohn der Bedränger; denn sie rufen mir ständig zu: „Wo ist nun dein Gott?“
    Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.

 Wort des lebendigen Gottes. – A: Dank sei Gott.

  • Gedanken zum Text:
    L:
    Tosendes Wasser – eine Flut, in der ich zu ertrinken drohe: ein Bild für die Not und Bedrängnis, in die Menschen geraten können durch einen großen Schmerz, eine Enttäuschung, einen Verlust – oder eine Diagnose, wie Sie sie erfahren mussten. „All deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.“ Ist das jetzt das Ende? Bekomme ich noch eine Chance – oder belüge ich mich selbst? Lohnt es sich, den Kampf aufzunehmen?
    „Wo ist nun dein Gott?“ Keiner hat diese Frage bisher ausgesprochen, doch Ihnen mag sie durch den Kopf gehen. Solange das Leben schön und leicht ist, kommt die Frage vielleicht nicht auf. Gott scheint mächtig, unverrückbar wie ein Fels. Und manchmal weit weg! Wird sein Bild nun ganz und gar verschwimmen – oder neue Konturen gewinnen?
    „Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.“ Dankbarkeit liegt Ihnen im Augenblick wahrscheinlich fern. „Harre auf Gott!“ – Sie mögen sich gegen diesen Rat wehren. Ist Gott nicht nur eine trügerische Hoffnung? Die Wogen der Verzweiflung sind so gewaltig – ob Gott Ihren Hilfeschrei in dem Brausen und Toben der Brandung überhaupt hört?
    Lassen Sie nicht ab, Gott anzurufen! In der Nacht und am Tag – wenn es Ihnen den Boden unter den Füssen wegzieht, wenn Sie keine Luft mehr bekommen, in jeder Lebenslage, wenn Sie müde sind und aufgeben wollen, wenn Sie von Menschen umgeben und doch allein sind …!
    Sie brauchen Kraft, und Gott will Ihnen diese Kraft geben. Er ist der einzige, der die Macht dazu hat.

Kommunionteil

  • Öffnen der Pyxis
  • Vaterunser:
    L:
    Sprechen wir miteinander das Gebet, das Jesus uns geschenkt hat:
    A: Vater unser im Himmel …
  • Kommunionvers:
    L:
    Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, gewaltiger als die Brandung des Meeres ist der Herr in der Höhe. (Ps 93,4)
  • Kommunionspendung
  • Gebet:
    K:
    Herr und Gott, es ist gut, dass ich mit dem Brot des Lebens gestärkt wurde – denn ich brauche Lebenskraft. Ich danke dir für jedes Wort, an dem ich mich festhalten, für jede Hand, auf die ich mich stützen kann. Gib mir die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, und höre mich, wenn ich zu dir rufe.

Schlussteil

  • Segensbitte:
    K:
    Sei bei mir in meinen Ängsten. Sei vor mir, wenn ich den Weg ins Ungewisse beschreite. Sei neben mir, wenn ich mich vor dem Weitergehen fürchte. Sei unter mir, wenn ich strauchle. Sei über mir, um mich zu segnen an jedem neuen Tag.
    Darum bitte ich dich, du Gott des Lebens: Du – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
    Frei nach einem altkirchlichen Segensgebet
Quelle: Petra Gaidetzka, Steh mir bei in meinen Ängsten. Nach einer Diagnose (1), aus: Dies. (Hg.), Du bist in unserer Mitte. Die Feier der Haus- und Krankenkommunion, © Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br. 2017 – www.herder.de.
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