Ein langer Raum lädt zum Rennen ein - trotzdem ist es in vielen Einrichtungen nicht erlaubt, auf dem Flur zu toben. Damit Kinder ihrem Bewegungsdrang nachgehen können, ist ein Flur allerdings ideal: Er bietet meist eine lange Strecke, es stehen wenig Möbel im Weg und es finden dort selten andere Aktivitäten statt. Der Flur ist – im Gegensatz zu Gruppen- und Funktionsräumen – zudem ein Raum, in dem sich die Kinder unbeobachtet fühlen können. Unbeobachtet, jedoch nicht unbeaufsichtigt. Dazu braucht es das gesamte Team.
Diskutieren Sie die Idee mit dem Team
Möchten Sie den Flur den Kindern als Bewegungsraum zur Verfügung stellen, besprechen Sie diese Idee zunächst mit Ihren Kolleg(inn)en. Oft gibt es Brandschutzauflagen, die zu beachten sind, bspw. dass Fluchttüren nicht mit schweren Gegenständen zu versperren sind. Überlegen Sie gemeinsam darüber hinaus:
- Ist der Flur in Ihrer Einrichtung baulich geeignet für eine bewegungsreiche Nutzung?
- Was spricht für die Flurnutzung? Was gegen die Flurnutzung?
- Sollte die Anzahl der Kinder im Flur begrenzt sein?
- Sind die Kinder dort allein oder gibt es eine immer anwesende Aufsicht?
- Wer entscheidet, welche Bewegungen und Angebote im Flur möglich sind?
Gestalten Sie den Flur als variable Bewegungsbaustelle
Sobald Sie sich als Team für eine Öffnung des Flures entschieden haben, beziehen Sie die Kinder mit ein. Stellen Sie den Kindern in einer gemeinsamen Kinderkonferenz Ihre Ideen vor und sammeln Sie die der Kinder. Als Materialien bieten sich an:
- Kriechtunnel
- Langbänke zum Balancieren Rollbretter
- Bobbycars
- Seile zum Seilspringen
- Reifen für Hula Hoop
- Klebeband für Markierungen
Befragen Sie die Kinder auch, welche Regeln sie bei der Flurnutzung für sinnvoll halten. So können sich z.B. Türbereiche farbig abheben und signalisieren, dass hier Vorsicht geboten ist. Nach einiger Zeit der Flurnutzung können Sie innerhalb des Teams, aber ebenso mit den Kindern, reflektieren, ob sich die Öffnung des Flurs bewährt hat und ob es Änderungswünsche gibt.