Sagen Sie uns Ihre Meinung!: Leserdebatte: Rom sagt Nein zur ökumenischen Mahlfeier

Stoße erst heute darauf - ein Thema das mich auch im persönlichen Kontext tangiert. Viele der persönl. Berichte von oben machen nachdenklich und mich traurig.
Ja, ein schwieriges Thema seit Jahrhunderten – Idealisierung und Höchstform von Gottesnähe, dagegen viel Leid, Ausgrenzung, Unverständnis und Exklusivität. Römisch-kath. Eucharistie für Auserwählte – hingegen Vermeidung, Ausschluss, Vertreibung von Christen mit anderer Orientierung bis hin zu kritischer Haltung. Dadurch Macht-Inszenierungen, Neugründungen und orthodoxe oder extremistische Gegenbewegungen, Wunderinszenierungen bis hin auf fragwürdige politischen / kirchenrechtliche Ebenen, wo Handlungen auch Unrecht und Verfolgung möglich machen . Wäre eine demokratische Christenheit, gemeinsam korrigierend an der Richtschnur der Humanität ein mögl. Gegenentwurf? Oder Eucharistische Gastmahl – nur Recht auf Exklusivmahl? Hier vielleicht auch ein Vgl. aus der frühen römischen Zeit, wo Fischer als notorische Hungerleider beschimpft wurden. Inwieweit könnte dieses Bild auch auf Nicht-röm.kath. Gläubige übertragen werden?

Als Nichttheologin bin ich zufällig auf einen Kirchenhistoriker gestoßen, der als Theologe /1.Präsident einer dtsch. Institution zur Förderung der Wissenschaften sich auch darüber Gedanken gemacht hat. Vielleicht könnte hier auch eine mögl. Erklärung für ein römisches Verständnis sein –der näher einem römischen Kult steht als einer christlichen Freiheit – die sich mehr an einem christl. Humanismus orientiert – Hingegen der röm.kath. Glaube in seiner eingeengten Vielfalt mit Idealen mehr einem exklusiven Schutz- und Heilkult als den höchsten Gottesdienst darstellt – wo fragwürdige Wunder und Geschichten in all der Exklusivität nicht stören.
Hier ein kl. Auszug v. Adolf Harnack (ca. 1904)
"Aber die christliche Religion kam ihrerseits den Stimmungen der Zeit nicht nur durch die Behandlung von Taufe und Abendmahl als Mysterien entgegen, sondern sie schlug auch noch andere Brücken; denn erstlich bildete sie im Zusammenhang mit dem Abendmahlsdienst seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts einen besonderen Priesterstand aus, den sie auch ausdrücklich so nannte, zweitens lehrte sie, die Feier des Abendmahls als einen Opferdienst zu betrachten, und schuf sich in dieser Handlung ein solennes Sacrificium, drittens verlegte sie ihre Gottesdienste spätestens seit der Zeit des Septimius Severus aus den Privathäusern in besondere gottesdienstliche Gebäude und viertens begann sie zahlreiche Symbole, heilige Elemente und Riten zuzulassen — das Kreuz und das Kreuzschlagen galt schon sehr frühe als wirkungskräftiges Zeichen — , durch die sie es allmählich vergessen ließ, daß sie keine Abbildungen der Gottheit zur Anbetung duldete. Durch diese Entwicklung machte sie ihre Frömmigkeit der sie umgebenden Welt immer verständlicher oder vielmehr: sie selbst rezipierte, weniger bewusst als unbewusst, die religiöse Empfindungsweise und Ausdrucksformen ihrer Umgebung. Indem sie endlich alles in einem feierlichen und festen Ritual zusammenfasste, vermochte sie mit jedem Kulte in seiner Art zu wetteifern und blieb ihm doch durch den Ernst, die Fülle und die Kraft ihrer geistlichen Darbietungen überlegen. Auch diese Veränderungen aber mussten auf das Verhältnis von Staat und Kirche einen Einfluss ausüben: die christliche Religion nahm eine Haltung an, durch die sie auf die weitesten Kreise einzuwirken vermochte; sie milderte damit indirekt ihre Exklusivität, die sie doch noch immer festzuhalten entschlossen war“

Welche Brücke in die Zukunft wäre heute mit der langen Kirchengeschichte mit hohen Idealen und viel Leid angemessen?

Ausgeladen vom Tisch des Herrn

Liebe Damen und Herren vom CIG
Zu Ihrem Leserecho in Nr. 43/2020 möchte ich nun auch mal meine/unsere Position klar und eindeutig schildern.
Mein Mann und ich sind seit 1963 verheiratet. Damals vor unserer Eheschließung haben wir uns intensiv mit dem Thema Evangelisch/Katholisch auseinandergesetzt. Dazu fanden wir u.a. eine Artikelserie im Christ in der Gegenwart, Titel „mein nichtkatholischer Ehepartner“(?). Es war um die Zeit des 2. Vatikanischen Konzils herum. Ein junger Priester der katholischen Kirche leitete uns positiv und einfühlsam bei der Ehevorbereitung auf dem Weg zur kirchlichen Eheschließung.
Mein Mann stammte aus einer evangelisch praktizierenden, ich aus einer katholisch praktizierenden Familie. Die katholische Trauung fand statt, nachdem wir uns im Sinne der von der katholischen Kirche gewünschten Vorgaben (Kindererziehung, katholisch) ohne Probleme geeinigt hatten. Mein Mann, der die wohl größere religiöse Freiheit hatte, begleitete mich von da an jeden Sonntag zum Gottesdienst, viele Jahre.
Wir konnten uns über ein gutes religiöses Wachstum unserer 4 Kinder freuen. Dann starb unser Jüngster mit 5 Jahren an Leukämie. Auch hier war unser gemeinsamer Glaube ein starker Halt. Der Tod des Kindes führte uns weiter heran an Glaube und Leben in unserer Gemeinde und machte auch bald starke Kräfte frei für ein aktives Mitwirken, kurz nach dem Konzil, ja, bis auf den heutigen Tag. Wir hatten und haben bis heute guten Kontakt zu allem, was Kirche bedeutet. Nicht zuletzt haben Gespräche und Kontakte zu für uns sehr kompetenten, interessanten und tiefgläubigen Menschen der Kirche unser Glaubensleben bis auf den heutigen Tag geprägt.
Eines Tages traf ich auf einen Kapuzinerpater in Frankfurt/Main. Es war kurz nach dem Tod unseres Kindes. Er wurde von da ab mein „geistlicher Begleiter“. Eines Tages erzählte ich ihm, dass mein Mann an einem Tag gewagt hat, mit zur Kommunion zu gehen, ohne, dass ich dazu etwas getan hätte. Er antwortete: „Sie dürften ihn gar nicht ausladen!“ Das war etwa vor nunmehr 40 Jahren!!! Seither geht mein evangelischer Mann jeden Sonntag mit zur heiligen Kommunion, und wir haben noch nie ein Hehl daraus zu machen brauchen, noch hat je ein Priester, weder Bischof noch Erzbischof unserer Kirche, ihm die Kommunion verweigert. Wir tun es, was wir seit langer Zeit für uns als richtig und wichtig ansehen!
Ich möchte noch betonen, dass wir es als wichtig und richtig empfinden, auch Kontakte zu unseren Geschwistern in der evangelischen Kirche, wann immer es nötig oder zeitlich machbar ist, aufrecht zu erhalten, zu fördern und zu pflegen.

Anstelle von vielen sehr komplexen Überlegungen, die im "Christ in der Gegenwart" zu finden sind, möchte ich Ihnen meine Überlegungen und Selbsterlebtes zum obigen Thema schicken, was hoffentlich ein wenig dazu beitragen kann, unsere heilige Kirche nicht allzu dramatisch kritisch zu beurteilen.

Marianne Schetelig

Die Einheit der katholischen Weltkirche, mit der immer wieder hintergründig argumentiert und gegenüber ökumenischen Bestrebungen geblockt wird, ist kein Selbstzweck, wie überhaupt Kirche kein Selbstzweck ist. Es geht alleine um den Glauben und die Gemeinschaft aller, die Jesus Christus in das Zentrum ihres Lebens stellen. Das Bedürfnis der Christen nach Überwindung konfessioneller Grenzen ist groß. Es geht hier im Kern nicht um Abgrenzung, sondern um Überwindung von Hindernissen! Mir blutet das Herz, wenn ich immer wieder nur die Betonung des Trennenden erlebe. Lässt uns doch endlich zusammen Brot und Wein am Tisch des Herrn teilen. Ich kann mir Jesus nicht vorstellen, wie er evangelische Christen des Tisches verweist!

Wunderbar, dass CiG diese not-wendige Debatte angestoßen hat. Klar, dass auch mit dem kirchlichen Lehramt argumentativer Austausch eingefordert werden muss. Einerseits. Andererseits: Seit Monaten nehme ich Anschärfungen im Sprachgestus des CiG wahr. Bewertungen von anderen – hier von 'Rom' – sollten sich, meine ich, so gut es geht vor Abwertungen hüten. Innerchristliche Ökumene wollen, innerkirchlich im Meinungsstreit aber Gegner diesseits und jenseits des Lehramtes abwerten – das geht nicht wirklich zusammen, sei es beim CiG, sei es auch bei z. B. Publik-Forum oder Tagespost. Gefühle von Ärger und Zorn, Enttäuschung und Trauer, auch Ratlosigkeit und Wunsch zur Abkehr von all dem sind mir nicht fremd…. Und doch, mein Plädoyer geht dahin, sprachlich gewaltfrei und ohne Verunglimpfung selbst entschiedenster Meinungs-Gegner (nicht: Feinde!) wider alle Hoffnung auf die Kraft argumentativer Klarheit zu setzen, diese immer neu einzufordern, gelegen oder ungelegen, mit Augenmaß und Entschiedenheit. Ich bin froh, dass wir in einem (noch…) freien Land leben, in dem wir klar und selbstbewusst sagen können, was uns wichtig erscheint – sensibel für (echte) Toleranz, wachsam gegen Intoleranz. Wie es verhängnisvollen Friedenswillen (Vaticanum II; UR 11: falsus irenismus) geben kann, so auch verhängnisvolle Meinungsegoismen. wo nur noch die eigene Position zählt („meine Wahrheit“ ist dann plötzlich „die“ Wahrheit). Dialog, gerade wo er schwer wird, gelingt am ehesten dort, wo jede Form von Abwertung, nicht zuletzt auch Selbstabwertung, a limine und vice versa ausgeschlossen ist. Das schließt klare Worte und Gesten auf allen Seiten nicht aus. Meine Hoffnung: Der CiG bleibt in Form und Inhalt besonnen. Welt und Kirche sind derzeit zerstritten genug… Öl ins Feuer gießen schon allzu viele, scheint mir. Wachsende kommunikative Kompetenz bei perspektivischer Vielfalt scheint mir das Desiderat der Stunde. Journalisten und Journalistinnen könnten viel eben dazu beitragen. Dank an die, Frauen wie Männer, die genau dies tun.

Im nachsydonalen Schreiben "Christus vivit" (März 2019) schrieb Papst Franziskus: "Bitten wir den Herrn, er möge die Kirche von denen befreien, die sie alt machen, sie auf Vergangenheit festnageln, bremsen und unbeweglich machen wollen." (CV Nr. 35) Das ist Kritik an den reaktionären Kräften Roms. Ich frage mich, ob er die Absage der Glaubenskongregation autorisierte?

An unserem Hochzeitstag (3.10.) feiere ich als gebürtiger Sachse (evangel.) mit meiner aus Hessen stammenden Frau die deutsch-deutsche Einheit. Ich staune nach wie vor über das Wunder, dass die Trennung und die so für mich bis dahin fest gewohnte deutsch-deutsche Grenze überwunden ist. Auch im Zuge dieser geschenkten und gelebten deutsch-deutschen Einheit mit meiner Frau haben sich für mich immer wieder neue Lern-Horizonte geöffnet. Zu dieser wunderbaren Horizonterweiterung gehörte auch eine Weiterbildung für die Begleitung karmelitanischer Exerzitien. Dort konnte ich erfahren wie viel und intensiv mich mit auch mit katholischen Geschwistern verbindet. Die großartigste Erkenntnis dabei ist, dass Christus uns verbindet, dass er uns eben auch in eine Einheit führt, die unsere konfessionellen Grenzen übersteigt. Wie wir als Geschwister heute miteinander leben soll doch auch ein Vorgeschmack, ein zeichenhaftes Aufzeigen von dem sein, was die ganze Menschheit zu einen vermag. Ein Zeichen dieser allergrößten Hoffnung in dieser so zerrissenen Welt wäre eine gemeinsame Feier der Eucharistie/des Abendmahls zwischen katholischen und evangelischen Christen. Für mich ist es immer wieder Jesus Christus selbst, der uns an seinen Tisch, zu seinem Mahl einlädt um seine Gemeinschaft zeichenhaft in dieser Welt zu leben. Etwas davon hat ja Jesus doch schon damals mit „Sündern und Zöllnern“ gelebt. Warum die Überlegungen des ökumenischen Arbeitskreises, der sich für eine Mahlgemeinschaft mit katholischen und evangelischen Christen ausspricht, von Rom abgewiesen werden, ist für mich nicht plausibel. Es ist traurig. Mag sein, dass ich manche wohlüberlegten theologischen Begründungen und Fragen von Seiten der Glaubenskongregation dabei nicht verstehe. Eine Mehrheit von Menschen die immer mehr kirchlich und dem christlichen Glauben entfremden, wird es wohl sehr sicher auch nicht verstehen können. Ist es jetzt nicht an der Zeit, dass wir (gemeinsam) mit einer Sprache sprechen, die doch viel mehr von den normalen Menschen von heute verstanden werden kann?

Ich kann als Evangelischer (Lutheraner) die Antwort aus Rom gut verstehen. Geht es bei der Eucharistie denn wirklich nur darum, was wir selber davon halten und ob ich mich wohlfühle dabei? Dass wir alle in der Eucharistie durch Christus eng miteinander verbunden werden, ja EINS sein sollen, sollte wieder ins Blickfeld kommen. Wie ist das heute zu bewerten, dass die Evangelischen die Kircheneinheit zur Reformation aufgegeben haben? Hatten sie überhaupt eine andere Wahl? Was bedeutet Kircheneinheit heute noch, wo doch die traditionellen Kirchen allesamt ihre Mitglieder nicht mehr binden und halten können und jeder dorthin rennt, wo er sich selber dafür entscheidet und was er selber gut findet? Was bedeutet Kircheneinheit noch, wo es inzwischen auf der Welt rund eine halbe Milliarde Evangelikale in allen möglichen Freikirchen gibt und die Mitglieder der klassischen Kirchen auch schon mehrheitlich so denken? Das evangelisch-katholische Theologendokument ist sicher ein echter Fortschritt, Halleluja. Aber es reicht nicht.

Wieder ist - mit Recht - die Nein- Sagerei bezüglich der oekum. Gemeinsamkeit am Tisch des Herrn im Kommentar der Wochenzeitschrift CHRIST IN DER GEGENWART (Nr. 39) thematisiert worden. Im vorletzten Absatz heißt es "Wozu dann überhaupt noch wissenschaftliche Theologie, Forschung?" Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wozu noch diese Rieseninstitution Kirche, die, wie ein überdimensionierter Tanker, wegen ihrer schieren Größe nicht mehr manövrierfähig ist?
In ihr fühlte ich mich als frühere "Erzkatholikin" noch geborgen - bis zu meiner von beiden Seiten schwer erkämpften Ehe mit einem evangelischen Pastorensohn. In über 50 Jahren ökumenischer Ehe sind wir wohl 45 Jahre miteinander zur Kommunion gegangen, ja, unser katholischer Traupfarrer hat bei der damaligen Eheschließung, die noch in eine Messe eingebunden war, meinem Mann die Kommunion gegeben! Diesem Priester sind wir zeitlebens dankbar gewesen.
Jetzt in Coronazeiten erhalte ich meine Nahrumg für die Seele sehr häufig virtuell und immer mehr wird mir deutlich, wie unwesentlich die "Institution" Kirche für ein Leben mit Gott ist. Immer wieder bin ich drauf und dran, sie zu verlassen, die notorischen Neinsager animieren mich dazu; denn mein Zorn - ja, Zorn, und das ist sicher nicht im Sinne Gottes - drängt mich eigentlich dazu, damit ich mich mit diesem unsäglichen Thema nicht mehr beschäftigen muss. Es wundert mich überhaupt nicht, dass längst auch Menschen austreten, die die Arbeit in den Gemeinden vor Ort schätzen, wo mittlerweile längst auch eine ökumenische Teilnahme an der katholischen Kommunion (um sie allein geht es ja) normal und selbstverständlich ist.
Diese ewige Neinsagerei ist eine Kopfgeburt. Mit der menschlichen Seele und ihren Bedürfnissen, ja, mit Gott hat das aber auch überhaupt nichts mehr zu tun. Jesus würde sich im Grabe umdrehen - wenn er nicht auferstanden wäre.

Jesus hat sich den Menschen zugewandt und dabei immer wieder religiöse und gesellschaftliche Grenzen überwunden. Wenn er vor jeder Begegnung geprüft hätte, ob diese Menschen den „wahren" Glauben haben, und wenn er seine Zuwendung davon abhängig gemacht hätte, gäbe es heute wahrscheinlich gar keine Kirche!

Ich frage mich, wer aus dem Kirchenvolk überhaupt die entspr. theolog. Finessen kennt u. wen sie en detail interessieren. Üblicherweise wird man in eine Religion "hineingeboren". Mein Vater war evgl., meine Mutter kath., wir gingen als Kinder mit in "seine" Kirche, er mit uns in "unsere". Für dieses Aufwachsen in Toleranz bin ich dankbar. Ich habe jahrelang in einem Haus mit mehr als 90 Nationen gearbeitet, alle respektierten einander. Ich kann dieses Kleinklein - auch angesichts steigender Kirchenaustritte - nicht verstehen. Es zwingt sich der Eindruck auf, daß Kirche letztlich ein elitärer Club werden möchte. - Ich habe mir standhaft meinen naiven Glauben bewahrt, (Glaube heißt nicht Wissen, sondern glauben). Theologen mögen lächeln, aber mich schützt er u. gibt mir immer wieder die Kraft, nicht aus dieser Kirche auszutreten. Dabei möchte ich durchaus keine "moderne" Kirche, die jeder Strömung nachläuft, aber eine Kirche, die die Bedürfnisse ihrer Mitglieder in einer sich wandelnden Welt erkennt u. ernst nimmt.

Als evangelischer Christ möchte ich mich nicht uneingeladen an den katholischen Tisch des Herrn setzen. Das gebietet der Respekt vor der katholischen Lehre auch wenn sie für mich in diesem Punkt von Christus weg- und nicht hinführt. Die Wunde bleibt offen....

Ökumene und gemeinsames Abendmahl
Die Zusage Jesu: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen – gilt ohne Vorbedingungen. Es kommt somit auf die geistige, seelische Öffnung jedes einzelnen Christen an und nicht auf seine kirchliche Zugehörigkeit oder Tradition und damit hängt es auch nicht von der materiellen Form ab, zu welchen Christen er kommt und zu welchen nicht. Auch seine Jünger waren ohne Vorbedingung bei ihm, beim Abendmahl mit ihm zusammen.
Wir müssen uns also öffnen zu ihm und zueinander. Und wir sollten froh sein, wenn sich mehr als zwei oder drei Christen in seinem Namen versammeln.

Schon vergessen, was im April 2005 geschah?
Der damalige Kardinaldekan Joseph Ratzinger und spätere Papst Benedikt XVI. reichte Frère Roger die Kommunion.
Diese Geste sagt mir mehr als 1000 Worte.

Als Kommunionhelfer gehe ich positiv davon aus, dass nur Katholiken, die auch die Erstkommunion empfangen haben um die Kommunion bitten.
Nur wenn sich offensichtlich jemand unwürdig oder deutlich unvertraut verhält verwehre ich Kommunion.
So kann es sehr gut sein, dass auch evangelische Christen an der Eucharistie teilnehmen. Ich gehe dann positiv davon aus, dass sie das mit ihrem Gewissen geprüft und vereinbaren können und es im Glauben tun. So nehme ich übrigens auch an einem evangelischen Abendmahl teil, wenn wir gemeinsam mit evangelischen Freunden an einem evangelischen Gottesdienst teilnehmen. Ich mache mit meiner (inneren) Haltung dieses Abendmahl zu einem Sakrament und das strahle ich auch aus und darüber rede ich auch mit christlichen Freunden. Es ist gelebte Koinonia, Liturgia, die weder mit der Bibel noch mit dem Glauben im Widerspruch steht. Es ist die Verschmelzung zu dem einen Leib Christi, weil auf das Gemeinsame und nicht das Trennende und Unterscheidende geachtet wird. Es ist wahre Transsubstantion Kraft des Heiligen Geistes der Einzelnen in die eine katholikos Kirche - Gemeinschaft der Gläubigen.

Ich glaube es haben noch nicht viele bemerkt welch schönen Glauben wir haben - oder hätten, wenn er nicht mit theologischen Haken und Ösen (die ein einfacher Christ meist nicht versteht) kaputt gemacht werden würde.
Hätten wir doch etwas mehr Vertrauen in Gott, dann wäre es doch egal ob ich dieser oder jener Kirche angehöre, wenn ich ihn empfangen möchte - glaube ich - würde er mich, egal ob in Kommunion oder Abendmahl, nicht ablehnen.

Mich enttäuscht die Art und Weise, wie Bemühungen um eine Lösungssuche für ein gemeinsames Abendmahlsverständnis gegeißelt werden. Fragt man heute katholische Christen nach ihrem persönlichen Abendmahlsverständnis, bekommt man sehr verschiedene Antworten. Kommunion ist ein sehr intimes Thema, das sich einer Benotung im Grad des Erreichens der vorgegebenen Lehrmeinung entzieht. Und wir haben als Christen das Recht und die Freiheit, uns ganz persönlich dem Mahl des Gedächtnisses und der Versöhnung zu nähern. Das Argument, man müsse Rücksicht auf die Weltkirche nehmen, sonst drohe eine Kirchenspaltung will nicht mehr so recht überzeugen. Früher war die Kath. Kirche eine global agierende Institution, die sich um Gläubige kümmerte, die überwiegend nie ihren Heimatort verließen und letztlich darauf angewiesen waren, was ihnen als gläubige Schafe vorgetragen wurde. Heute haben wir es mit Katholiken zu tun, die im Denken Weltbürger sind und den Menschen in anderen Weltgegenden gern zugestehen, dass sie in ihrer Kultur ihr Katholischen buchstabieren, so wie wir es hier in Europa tun wollen. Soll unsere Kirche eine Kirche des kleinsten gemeinsamen Nenners sein? Dann wäre allerdings der Stillstand der letzten Jahrzehnte in vielen wichtigen Fragen erklärt. Glücklicherweise machen sich die Christen schon lange allein auf den Weg, als Studenten waren wir vor 40 Jahren gegenseitige Gastgeber in der Kommunion und beim Abendmahl. Heute ist es für vieleKatholiken selbstverständlich, mit Freunden und Bekannten beim Abendmahl gemeinsam am Altar zu stehen und es scheinen immer mehr zu werden.

ALS KATHOLIKIN HABE ICH PERSÖNLICH KEIN PROBLEM DAMIT IN EINEM ANGLIKANISCHEN, ORTHODOXEN , PROTESTANTISCHEN, EVANGELISCHEN GOTTESDIENST TEILZUNEHMEN WENN ICH IN EINEM LAND UNTERWEGS BIN WO KEINE KATHOLISCHE GEMEINSCHAFT IST. ICH HABE IMMER AN ALLEM TEILGENOMMEN BISHER WEIL ICH MICH ALS CHRISTIN MIT ALLEN DIE AN JESUS GLAUBEN, VERBUNDEN FÜHLE. ICH DENKE, WIR SOLLTEN EIN ZEICHEN SETZEN AUCH GEGEN DIE ISLAMISIERUNG DER GESELLSCHAFT UND ZUSAMMEN HALTEN. JESUS WÜRDE AUCH HEUTE WIE DAMALS SAGEN: WER NICHT GEGEN MICH IST, IST FÜR MICH!

HERMANN VAN VEEN
"Als Gott nach langem Zögern
Wieder mal nach Haus ging,
War es schön, sagenhaftes Wetter.
Und das erste was Gott tat, war,
Die Fenster sperrangelweit zu öffnen,
Um sein Häuschen gut zu lüften.
Und Gott dachte:
Vor dem Essen werde ich mir noch kurz
Die Beine vertreten.
Und er lief den Hügel hinab
Zu jenem Dorf,
Von dem er genau wusste,
Dass es da lag.
Und das erste, was Gott auffiel,
War, dass da mitten im Dorf
Während seiner Abwesenheit
Etwas geschehen war,
Was er nicht erkannte.
Mitten auf dem Platz
Stand eine Masse
Mit einer Kuppel und einem Pfeil,
Der pedantisch nach oben wies.
Und Gott rannte mit Riesenschritten den Hügel hinab,
Stürmte die monumentale Treppe hinauf
Und befand sich in einem unheimlichen,
Nasskalten, halbdunklen, muffigen Raum.
Und dieser Raum hing voll mit allerlei merkwürdige Bilder,
Viele Mütter mit Kind mit Reifen überm Kopf
Und ein fast sadistisches Standbild
Von einem Mann an einem Lattengerüst.
Und der Raum wurde erleuchtet von einer Anzahl fettiger,
Gelblich- weißer,
Chamoistriefender Substanzen,
Aus denen Licht leckte.
Er sah auch eine höchst unwahrscheinliche Menge kleiner Kerle herumlaufen
Mit dunkelbraunen und schwarzen Kleidern
Und dicken Büchern unter müden Achseln,
Die selbst aus einiger Entfernung
Leicht modrig rochen.
Komm mal her!
Was ist das hier - Was ist das hier
Das ist eine Kirche, mein Freund.
Das ist das Haus Gottes. mein Freund
Ah,
Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge,
Warum blühen hier dann keine Blumen,
Warum strömt dann hier kein Wasser
Und warum scheint dann hier die Sonne nicht,
Bürschchen
Das weiß ich nicht.
Kommen hier viele Menschen her, Knabe?
Hm, es geht in letzter Zeit ein bisschen zurück, mein Freund
Und woher kommt das Deiner Meinung nach? Oder hast Du keine?
Es ist der Teufel.
Der Teufel ist in die Menschen gefahren.
Die Menschen denken heutzutage, dass sie selbst Gott sind
Und sitzen lieber auf ihrem Hintern in der Sonne.
Ha
Und Gott lief fröhlich pfeifend aus Kirche auf den Platz.
Da sah er auf einer Bank einen kleinen Kerl in der Sonne sitzen.
Und Gott schob sich neben das Männlein,
Schlug die Beine übereinander,
Und sagte:
Kollege"
MUSS MAN NOCH MEHR SAGEN???
GOTT HAT SICH ALLEN MENSCHEN GESCHENKT
ER HAT HIRTEN EINGESETZT
VON ENGSTIRNIGEN VERWALTERN IST IN DER BIBEL KEINE REDE!!!

Ich bin jetzt 75 Jahre alt, bin rheinisch-katholisch groß geworden. Eng, das heißt mit vielen Ängsten aufgewachsen.
Über viele Jahre durch unermüdliche Bibelarbeit zusammen mit vielen lieben Freundinnen und Freunden fühle ich mich nun frei, dorthin zu gehen, wo meine Seele berührt wird und mir Kraft für meinen Alltag geschenkt wird.
Nachdem ich das Gerangel um dieses Thema nun schon 40 Jahre lang wahrnehme, ist es mir sogar zu lästig und zu anstrengend und zu vergeblich, Nachrichten, Artikel, Hefte, Bücher oder Traktate dazu zu lesen.
Ganz nebenbei: ich bin in guter Gesellschaft!

Der Liturgiewissenschaftler Philipp Harnoncourt (+ 25.5.2020) bezeichnete es als Skandal, das Konfessionen einander von der Teilnahme an der Eucharistie ausschließen. Ein Interview lässt sich hier nachlesen: https://bit.ly/3cqPGvT

Eine ganz typische deutsche Reaktion, sowohl der Bericht, wie der Kommentar aus dem Land der Reformation.

Was der Autor wie Kommentator einfach unter den Tisch fallen lässt, ist die Tatsache, dass die Römisch-Katholische Kirche eine Weltkirche ist. Das unterscheidet uns von der Evangelisch Kirche erheblich aber auch den Orthodoxen Kirche.
Katholiken haben eine andere Auffassung begründet in den Evangelien in der Wandlung von Brot und Wein zum Leib und Blut Christi. Dies teilen die evangelischen Christen nicht. Für sie steht das Wort, die Verkündigung, im Mittelpunkt ihres Gottesdienstes.

Ein weiterer Fakt ist: Ein deutscher Alleingang in dieser entscheidende Frage, kann die deutsche katholische Kirche überhaupt nicht treffen, gleiches gilt für das Weiheamt für Frauen, sondern kann m.E. nur ein Konzil entscheiden. Insofern hat hier der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in seiner Kritik letzte Woche völlig Recht; ansonsten droht der katholischen Kirche eine Spaltung, besonders in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Der Papst, hat die Pflicht die Kirche zusammenzuhalten und auch die Lehre zu verteidigen.
Das klingt sicherlich für viele hierarchisch, ist aber letztendlich so.

Eine Kommunion- oder Abendsmahlgemeinschaft ist m. E. jetzt noch kein Thema, es fehlen dazu im Vorfeld die ganze Frage nach den Sakramenten, die die evangelische Kirche nicht kennt und im großen Teil bis heute auch ablehnt. Die Kommunion ist ein Sakrament.
Ich plädiere erstmal dafür überhaupt, eine Evaluation vorzunehmen, wo stehen wir in Ökumene überhaupt. Vieles ist erreicht worden. Zu dem stellt sich ja auch die Frage, mit welchem Teil der Evangelischen Kirche soll dies geschehen, mit Lutheranern, Reformierten etc. Dies müsste ja erstmal für sich die Evangelische Kirche klären, denn da gibt es verständlicherweise ebenso erhebliche Vorbehalte.

Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Wir waren und sind über 500 Jahre getrennt und erst seit mehr als 50 Jahren sprechen wir mit einander. Dies sollte in den Überlegungen mit einfließen.

Daher ist die Entscheidung der Glaubenskongregation, die im Übrigen Papst Franziskus unterstützt folge richtig und logisch.

Abendmahl/Kommunion - Ich will den Pfarrer / Priester sehen, der mir beim Empfang des Abendmahls / der Kommunion anhand des Aussehens - Mimik - Gestik ansehen kann, welcher Konfession ich angehöre.

Ich bin evangelisch und lebe mit einer Katholikin in einer Lebensgemeinschaft
und mit ökumenischer Einstellung.
Diese wird auch von unserem amtierenden Stadtpfarrer akzeptiert. Er steht auf dem Standpunkt -den ich voll und ganz teile - dass jeder vor seinem Gewissen entschei- den muss, ob er mit der kath. Eucharistie leben, diese verstehen und glauben kann.
Gehe ich z.B. im Urlaub in D oder A zum kath. Gotttesdienst "kräht kein Hahn" danach, welcher Religion ich angehöre.

Wenn "ROM" sich weiterhin gegen Fortschritte in der Kirche - Ökumene, Frauen im Dienst am Altar, etc. - sperrt,
werden die Austritte weiter zunehmen und die römisch/katholische Kirche zu einer kleinen "Sekte" schrumpfen.

Ist das das Ziel? - Es wird Zeit, das die "heilige Dreieinigkeit" mal wieder auf der Erde erscheint und einigen nicht nur die
Füße, sondern vor allen Dingen das Gehirn ordentlich durchwäscht, damit frische in die Zukunft gerichtete Gedanken Raum haben.

Ich bin kein Theologe und verstehe wohl deshalb auch die Spitzfindigkeiten der Glaubenskongregation nicht. Aber: Brauche ich eine Erlaubnis von Rom, wenn ich der Einladung und Aufforderung Jesu folgen will: " Tut dies zu meinem Gedächtnis"?

Kein Traum

Ich fahre mit dem Auto. Das Ziel glaube ich zu kennen, ebenso wie die Strecke – jedenfalls im Großen und Ganzen. Die Landschaft ist mir – wenn auch nicht in allen Einzelheiten – vertraut. Ebenso geht es mir mit dem Straßenverlauf. Trotzdem – manche Kurve ist enger oder einige Steigungen sind extremer, als zuvor vermutet. Letztlich aber ist alles gut zu bewältigen.

Ja, die Fahrt ist angenehm. Ich kann die Geschwindigkeit ziemlich frei wählen, verspüre kaum zeitlichen Druck und bleibe daher, bei aller Konzentration aufs Fahren, ruhig. Die Zeichen am Straßenrand geben mir rechtzeitig Hinweise darüber, was ich bei den nächsten Abschnitten zu erwarten habe. Fast könnte ich sagen, es ist eine entspannte Reise.

Mit einem Mal aber tauchen Hinweise auf, die ich nicht zuordnen kann – weder dem Straßenverlauf, noch der Fahrbahn noch anderen Einflüssen. Auch die Bebauung, durch die mein Weg mich abschnittsweise führt, scheint nicht der Grund für diese Zeichen zu sein. Dann verschwinden sie wieder, um aber nach einiger Zeit häufiger meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Handelt es sich um alte Wegweiser? Ich kann die Schrift darauf kaum entziffern und habe somit auch keinerlei klare, verlässliche Orientierungshilfe mehr.

So versuche ich, diese unverständlichen, ja eigentlich störenden Zeichen zu ignorieren und mich umso mehr aufs Fahren zu konzentrieren. Aber ich bin beunruhigt, frage mich, was mich denn nach der nächsten Kurve erwartet, wie es nach der Kuppe dort vorne weitergehen wird. Beginnt eine Baustelle nach diesen Häusern oder ist der Fahrbahnbelag kaputt geworden?

Plötzlich sehe ich die Straßensperre vor mir! Und daneben einen großen Platz, auf dem sich zahlreiche Autos befinden. Ich bremse ab, bleibe stehen und werfe einen Blick auf die Fahrzeuge, von denen sich manche langsam bewegen, dann wieder stehenbleiben. Irgendwie merkwürdig diese Szenerie. Noch während ich das alles bestaune, stehen plötzlich einige Männer neben meinem Fahrzeug. Sie haben sehr helle, lange Mäntel an und helle Mützen auf dem Kopf – sehen aber nicht wie Polizisten aus. Sie bedeuten mir, auf den Platz nebenan zu fahren und dort zu warten. Leicht verwirrt aber doch neugierig komme ich der Aufforderung nach.

Kaum habe ich wieder angehalten, sind die Männer schon bei mir. Mit einigen geübten Handgriffen decken sie die Windschutzscheibe mit einer dunklen Folie ab. Einer der Männer beugt sich zu mir herab und sagt dann: „Sie können jetzt weiterfahren.“ Dabei weist sein rechter Arm in Richtung des weiteren Straßenverlaufes.

Meine anfängliche leichte Verwirrtheit verwandelt sich in absolute Fassungslosigkeit. Ist das ein Scherz? Oder hat sich jemand einen Test ausgedacht, einen Großversuch erfunden, um die Zurechnungsfähigkeit der Lenker zu prüfen? Ich steige aus. Von den Männern, die schon im Weitergehen waren, bleibt einer stehen. Ich gehe auf ihn zu, versuche mich zu beherrschen und frage möglichst ruhig: „Was soll das ganze eigentlich?“ Und dann: „Wer sind Sie überhaupt?“ Meine zweite Frage fällt schon etwas heftiger aus – mittlerweile spüre ich Ärger in mir aufsteigen.

„Wer ich bin ist nicht wichtig. Fahren Sie einfach weiter, so wie bisher“, ist die Antwort.
„Ja, wie denn“ rufe ich, nun schon fassungslos ob der Situation.
„Schauen sie einfach in die Rückspiegel, dort finden sie Orientierung genug“

Ich gehe zum Auto zurück und versuche, die Folie zu entfernen. Vergebens. Ich öffne die Fahrertüre, steige ein und will das Seitenfenster öffnen. Da entdecke ich, dass alle Fensterkurbeln fehlen …..

Auszug aus meinem Text "Baustille"

In der Corona-Verunsicherung kann die Kirche leider (bis auf wenige rühmliche Ausnahmen) weder Trost spenden noch Deutungen anbieten, weder Seelsorge noch Theologie. Aber Einwände und Blockaden zu Fragen, die außerhalb eines sehr kleinen Kirchenkerns kaum noch jemand hat. Kein Wunder, dass Menschen mir dann (leider) als Märchenerzähler mehr Seelenwahrheit und Lebens-Deutung zutrauen denn als Theologen.

Sehr geehrte Redaktion,
Ihre permanente üble Stimmungsmache gegen den Vatikan intheologischen Fragen ist unerträglich! Gott (!) sei Dank scheint man in Rom endlich bemerkt zu haben, wie wenig Katholizismus in der Deutschen Kirche noch vorhanden ist. Ich bezweifle inzwischen, inwieweit Theologen und zahlreiche Bischöfe noch mit Überzeugung katholisch sein wollen - oder sie sind es innerlich schon längst nicht mehr.
Non praevalebunt!

Meiner Ansicht nach läßt sich dieses Problem am ehesten durch eine spirituelle Sicht von Glaube, Kirche und Sakramente lösen. Eine Berufung der kath. Kirche auf die apost. Sukzession ist anfechtbar, weil erstens die Sukzessionsreihe nicht als geschlossen nachweisbar ist, und zweitens dem ein sehr mechanistisches Bild von spirituellen Kategorien vorliegt. Hier kann nur aus der Intention heraus schlüssig argumentiert werden, so, wie es die kath. Kirche ja nun auch bei der sog. "geistigen Kommunion" tut: ein Eucharistieempfang ist da vollwertig gegeben, wo in einer Notsituation kein Priester oder Kommunionspender zugegen ist, uns Gläubige miteinander das Brot teilen. Na, geht doch.

Hier gibt es offensichtlich verschiedene Auffassungen oder Thesen, wobei jede Seite ihre Behauptung mit Argumenten stützt. Dabei darf es keine Rolle spielen ob ein Argument schon alt oder noch jung ist - die Wahrheit ist davon unabhängig. Wer die Argumente aus Rom als Leier, Endlosschleife und bloß dezisionistisch abtut und nur sich selbst Argumentationsautorität zuerkennt, ist an einem echten Diskurs wohl nicht interessiert.

Wie soll ich in der heutigen Zeit noch Menschen vom Christentum überzeugen, wenn die katholische Kirche von der Leitung her alles ablehnt, was eigentlich Jesusnachfolge ausmacht. Mir zeigt sich die Kathol. Kirche mehr darin, dass sie vorwiegend Verbote ausspricht und das Evangelium nicht verstanden hat: Jesus ist doch der, dem wir nachfolgen wollen! Nur eine Frage beantwortet alles: Niemals hätte Jesus Menschen abgewiesen, die sich ihn zum Vorbild nehmen wollen! Daraus folgert, dass alle Verbote heute allein der Machtstruktur dienen. Schade, dass katholische Kirchenleitungen nicht die Macht der Liebe zum Gebot machen! Warten alle solange bis vom Kirchenvolk nur noch die Kleriker und die wunderbaren Kirchengebäude zurückbleiben?

Gott sei Dank hat Rom NEIN! gesagt.

Die beharrenden Kräfte im Vatikan können die Entwicklung nicht aufhalten. Katholiken gehen doch heute schon zum Abendmahl und evangelische Christen zur Kommunion.
Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr habt den Schlüssel zum Himmelreich wegenommen, ihr selbst werdet nicht hineingehen und die, die hineingehen wollen, habt ihr daran gehindert.