Dass Gott uns „zuerst geliebt“ hat (1 Joh 4,19), ist ja nicht nur ein interessanter Hinweis zur zeitlichen Abfolge des Heilsgeschehens. Sondern die Basis von allem. Wenn ich mit ganzem Herzen darauf vertraue, dass Gott mich ins Dasein geliebt hat und dass ich als ewiger Gedanke und dass seine Liebe ohne Bedingung und ohne Gegenforderung bestehen wird und nicht verlierbar ist – wenn ich aus dieser Gewissheit lebe, kann ich mich lösen … Ich muss mich nicht mehr vergleichen. Ich bin frei.
Michael Prüller, aus: „Urworte des Evangeliums. Für einen neuen Anfang in der Katholischen Kirche“ (Herder, Freiburg 2025)