Johannes Stückelberger (Hg.): Moderner Kirchenbau in der Schweiz, Zürich: Theologischer Verlag 2022; 156 S.; 29,80 €; ISBN 978-3-290-18410-0
Der Band geht auf den 3. Schweizer
Kirchenbautag (30. August 2019) in Bern
zurück. Im Fokus der neun Aufsätze
steht die Zeit nach 1950.
Zu bedenken
ist, dass Vorträge bei einer Tagung,
selbst in der hier vorliegenden überarbeiteten
Fassung, etwas anderes sind
als eine monografische Bearbeitung:
Vorgestellt werden Themen wie
Bilderlosigkeit und Bilder, Kirchtürme,
Orgeln oder denkmalpflegerische
Fragen nur an Exempeln. Kirchenbauten
aus katholischer (vier Beispiele aus dem
Aargau) und reformierter Sicht werden
genauso thematisiert wie Kirchengemeindezentren,
die vielfach erweitert
werden, wobei der Kirchenraum als
solcher dann doch separiert wird. Auch
die Liturgie wird eigens angeführt.
Urban Fink, Geschäftsführer des
katholischen Hilfswerks „Innere
Mission“, weiß um die prägenden
Bauten der 1950er Jahre, die Ideen des
Zweiten Vatikanums bereits vorwegnehmen.
Nach dem Konzil gibt es keine
Wegekirchen mehr.
Unter den Neugestaltungen
bestehender Räume ragt die
Kathedrale von St. Gallen hervor (2013;
ausführender Architekt Caruso St. John,
London).
Die aktuellen Herausforderungen
sind allerdings andere – Stichwort
„Umnutzung“. Bevor so etwas passiert,
möge sich der Blick aber darauf richten,
dass Kirchen mehr sind als Museen oder
Galerien. Sie sind Orte des Gebets, Orte
der Gemeinschaft und damit der
Gottesbegegnung.
Dr. Walter Zahner, Regensburg