Stephan Kopp/Benedikt Kranemann (Hg.): Gottesdienst und Kirchenbilder. Theologische Neuakzentuierung (Quaestiones
disputatae 313), Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2021; 348 S.; 48,00 €; ISBN 978-3-451-02313-2
Gottesdienst und Kirchenbilder stehen in
einem engen Zusammenhang: In der Liturgie
konstituiert sich Kirche; gleichzeitig
lässt sich an gottesdienstlichen Feiern das
Kirchenbild der jeweiligen Zeit ablesen.
Dies wird besonders deutlich in den Reformen
des Zweiten Vatikanischen Konzils: Die
Fixierung der Liturgie (und damit auch des
Kirchenbildes) auf den Priester wird aufgebrochen
zu einer Sicht, die die Gemeinschaft
der Getauften, Frauen und Männer,
in den Blick nimmt. In der gegenwärtigen
Situation, in der die katholische Kirche neu
über ihr Selbstverständnis nachdenken
muss und weitreichende Reformen diskutiert
werden, stellt sich mit aller Dringlichkeit
die Frage, was die Liturgie heute zur
Entwicklung von Kirchenbildern beitragen
kann.
Hierzu möchte dieser Sammelband
Anregungen geben, indem er die notwendige
Expertise vermittelt und neue Akzente
setzt: Die 15 Aufsätze widmen sich z. B. den
Gottesdienstfeiernden innerhalb des Neuen
Testaments (Thomas Söding), dem Begriff
der participatio actuosa als liturgietheologische
Leitidee (Winfried Haunerland), dem
Ideal der eucharistischen Ekklesiologie des
frühen 21. Jahrhunderts (Birgit Jeggle-Merz),
dem Kirchenbild in Tagzeitenliturgien (Alexander
Zerfaß) oder der ekklesiologischen
Dimension liturgischer Räume (Albert Gerhards).
– Erkenntnisreich!
Jürgen Bärsch/Stefan Kopp/Christian Rentsch (Hg.): Ecclesia de Liturgia. Zur Bedeutung des Gottesdienstes für Kirche und Gesellschaft. Festschrift für Winfried Haunerland, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2021; 576 S.; 49,95 €; ISBN 978-3-7917-3250-3
Die anlässlich des 65. Geburtstags des Münchener
Liturgiewissenschaftlers Winfried
Haunerland erschienene Festschrift enthält
37 lesenswerte Aufsätze, in denen die vielfältigen
Beziehungen zwischen Liturgie,
Kirche und Gesellschaft herausgearbeitet
und theologisch vertieft werden.
Die Beiträge
– die Autorenliste liest sich wie das
„Who’s who“ der deutschsprachigen Liturgiewissenschaft
– reihen sich ein unter
die Themenfelder „Liturgie als konkrete
Ekklesiologie“, „Liturgie als Quelle theologischer
Vergewisserung“, „Liturgie als
Grundlage kirchlicher Erneuerung“, „Liturgie
als Impuls spiritueller Praxis“, „Liturgie
im Spannungsfeld von Kirche, Kultur und
Gesellschaft“ und „Liturgie vor Herausforderungen
der Gegenwart“. Das Spektrum
der einzelnen Beiträge ist dementsprechend
weit gefasst: von der Teilnahme des
römischen Kaisers an der Liturgie in der
Alten Kirche (Horst Schneider) über die liturgischen
Feiern bei den Weltjugendtagen
(Eugen Daigeler) bis hin zu gottesdienstlichen
Hygienefragen in der Zeit der Corona-
Pandemie (Hans-Jürgen Feulner) oder
Überlegungen zu einem deutschsprachigen
Messbuch der Zukunft (Martin Klöckener).
Der Sammelband schließt mit einer Bibliographie
der von 1986 bis Anfang 2021
erschienenen Publikationen und Aufsätze
Winfried Haunerlands.
Manuel Uder, DLI, Trier