Handbuch vielfältiger Gottesdienstformen, hg. vom Dezernat Pastoral und Zukunftsbildprojekte des Bistums Essen, Würzburg: Echter Verlag 2020; 152 S.; 16,90 €; ISBN 978-3-429-05548-6
Das vom Essener Dezernat Pastoral herausgegebene
„Handbuch vielfältiger Gottesdienstformen“
ist das Ergebnis des diözesanen
Zukunftsbildprojektes „Vielfalt der
Gottesdienstformen“. Die Handreichung
will Seelsorger/innen wie auch Ehrenamtliche
– nicht nur im Bistum Essen – an alte
und neue Liturgien heranführen und für
sie begeistern. In einem ersten Teil werden
Grundlagen wie Zeichenhandlungen, Raum
und Musik behandelt, während der zweite
Teil durch Beispiele und Ideen an konkrete
Gottesdienstformen heranführt: Agape-Feier,
Andacht, Bußgottesdienst, Praise and Worship,
Segensfeier, Tagzeitenliturgie, Taizé-Gebet, Wort-Gottes-Feier. – Störend wirken
lediglich eine Reihe orthografischer Fehler.
Diesbezüglich hätte dem Handbuch ein aufmerksameres
Lektorat sicherlich gutgetan.
Andrea Fröchtling: „Gott ist für uns alle da“. Andachten und Feiern für Menschen mit Demenz, Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2019; 144 S.; 22,00 €; ISBN 978-3-451-38840-8
Die Mehrheit der Bewohner/innen in Senioren- und Pflegeheimen lebt mit einer
Demenzerkrankung. Für Seelsorgende, die
in diesem Kontext tätig sind, stellt sich deshalb
immer wieder die Frage, wie man mit
diesen Menschen Gottesdienst feiern kann.
Die am Kirchenjahr sowie an biografischen
Ereignissen orientierten Gottesdienstmodelle
in diesem Buch möchten daher neben
dem Hören und dem Sehen auch die weiteren
Sinne Fühlen, Tasten und Schmecken
ansprechen, z. B. durch das gemeinsame
Gestalten eines Adventskranzes oder das
Backen von Brot.
Angela Rinn: Kurz und gut predigen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Verlage 2020; 147 S.; 20,00 €; ISBN 978-3-525-70282-6
Die Praxis zeigt: Nicht
länger als fünf Minuten
zu predigen, fällt vielen Predigerinnen
und Predigern schwer. Dabei lehrt die
Neurowissenschaft, dass dem Kurzzeitgedächtnis
nur dieses begrenzte Zeitfenster
für die Aufnahme neuer Informationen
zur Verfügung steht. Die Autorin des im
evangelischen Kontext entstandenen Buches
nimmt dieses Faktum ernst und zeigt
ausgehend von literatur- und neurowissenschaftlichen
Erkenntnissen, wie man
kurze Homilien (vor allem auf biblischer
Grundlage) gestalten kann. Sie erschöpft
sich dabei nicht in einzelnen Tipps oder in
Ratgeberwissen, sondern möchte ihr Konzept
in die Formung einer „Predigenden
Existenz“ eingebettet wissen, einer Haltung,
die letztlich das ganze Leben prägen
soll. – Eine spannende wie lohnenswerte
Lektüre!
Manuel Uder, DLI, Trier