Leo wurde im 5. Jahrhundert in der
Toskana geboren und im Jahr 440 zum
Papst gewählt. Er behielt seinen Taufnamen,
da sich die römischen Päpste erst
seit 533 nach ihrer Wahl einen neuen
Namen zulegen.
Leo I., dem die Nachwelt
den Beinamen „der Große“ verlieh, trat
entschlossen gegen Irrlehren und für die
Stärkung der Rechte des Papstes
gegenüber den anderen Patriarchen und
Bischöfen des römischen Reiches ein.
Während seines Pontifikats war die Stadt
Rom großem Unheil ausgesetzt: Im Jahr
452 bewahrte Leo die Stadt vor dem
Einfall der Hunnen (obgleich für deren
Abzug andere Gründe wahrscheinlicher
sind), drei Jahre später wurde die Stadt
14 Tage hindurch von den Vandalen
geplündert und verwüstet, wenngleich
Leos Verhandlungen schlimmeres Unheil
verhindern konnten.
Am 10. November
461 starb er in Rom. Die Neuordnung der
Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen
Konzil verlegte seinen Gedenktag auf
dieses Datum. Leo, dessen Schriften und
Predigten von seinem großen Redetalent
und seinen klaren Gedankengängen
zeugen, wurde 1754 zum Kirchenlehrer
erhoben.