Jesus ist mein Zeitgenosse, wenn er aus seiner galiläischen Provinz aufbricht, weil er weiß, dass Entscheidendes jenseits der Komfortzone geschieht. Mit ihm frage ich mich: Gibt es eine andere Welt? Besser wohl: eine heilige Tiefe dieser Welt? Oder nur das Versicherte und das Bräsige des „Es war schon immer so“? Der gemeine Mann darf so fragen – der Revolutionär muss es. Auf Verständnis darf man dabei nicht hoffen, auch das eine der expliziteren Jesus-Lehren.
Christian Heidrich in: „Warum ich ein Christ bin“ (Patmos, Ostfildern 2025)