Der November ist da und vielleicht haben auch Sie beim morgendlichen Blick durch das Fenster bereits die typischen Nebelschwaden beobachten können. Dieses meteorologische Phänomen ist so charakteristisch für diese Zeit, dass eine frühere deutsche Bezeichnung für diesen Monat „Nebelmond“ oder auch „Nebelung“ lautete. Die Ähnlichkeit dieses Wortes mit dem Namen des mythischen Volkes der Nibelungen aus der gleichnamigen Heldensage ist übrigens kein Zufall, sondern eine tatsächliche etymologische Verwandtschaft und eventuell ein Verweis auf ein besonders nebliges Territorium des Stammes. Andere deutschsprachige Bezeichnungen für November waren „Windmond“, das mittelhochdeutsche Wort Wolfmānōth oder auch Herbistmānōth auf Althochdeutsch. Unsere Monatsnamen stammen jedoch aus dem Lateinischen und stehen entweder für Gottheiten oder Zählungen. Der November (von lat. novem – neun), galt bis zur Vorverlegung des Jahresbeginns um zwei Monate im Jahr 153 v. Chr. als der neunte Monat. Passend zu seinem eher grauen Wetter und zu seiner ruhigeren Position zwischen den Erntedank- und den Advents- wie Weihnachtsfeierlichkeiten steht er ganz im Zeichen von Totengedenken und Besinnung. Sieben Meldungen aus dieser ersten Novemberwoche:
1 | Köln. Der Sänger und ehemalige Mönch Michael Patrick Kelly, der soeben sein neues Album Traces („Spuren“) veröffentlich hat, berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass ihn der Glaube und das Kloster als jungen Menschen gerettet haben. Er bete noch immer regelmäßig und bekomme jeden Morgen von einem früheren Ordensbruder einen Bibelvers geschickt – „wie Nahrung für meine Seele“.
2 | Barcelona. An der bekannten Basilika Sagrada Família wurde jetzt das untere Element des Turmkreuzes montiert. Die Höhe des Turmes beträgt nun 162,91 Meter. Somit verdrängt er den 161,53 Meter hohen Turm des Ulmer Münsters von seinem Podiumsplatz als höchster Kirchturm der Welt. Die Fertigstellung des „Turms Jesu Christi“ (mit einer geschätzten Endhöhe von 172,50 Metern) ist für 2026 geplant – pünktlich zum 100. Todestag des Architekten Antoni Gaudí.
3 | Melbourne. Als erster australischer Bundesstaat hat Victoria einen Staatsvertrag mit den Aborigines geschlossen. Er sieht unter anderem die Bildung einer gewählten Vertretung der Ureinwohner und eine Wahrheitsfindungskommission vor, die die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit untersuchen soll.
4 | Bad Gögging. Der Abenteurer Finnian Garvey ist verkleidet als germanischer Krieger in 46 Tagen den 750 Kilometer langen Deutschen Limes-Wanderweg gelaufen und hat damit einen Weltrekord aufgestellt.
5 | Vatikan. Da der evangelische Dom in Naumburg wegen des von Lucas Cranach und dem zeitgenössischen Maler Michael Triegel gestalteten Altars seinen UNESCO-Welterbestatus verlieren könnte, hat das Kunstwerk (bis auf Weiteres) in der katholischen Kirche auf dem Campo Santo Teutonico eine neue Zwischenheimat gefunden.
6 | Paris. Normalerweise finden in der nach dem großen Brand frisch sanierten Kathedrale Notre Dame keine Hochzeiten statt und die letzte liegt bereits 30 Jahre zurück. Für den Zimmermann Martin Lorentz und seine Braut machte Erzbischof Laurent Ulrich jedoch eine Ausnahme – schließlich war Loretz einer der 2000 Handwerker, die in den letzten fünf Jahren unermüdlich an der Wiedererrichtung des Gotteshauses mitgearbeitet hatten.
7 | Tel Aviv. 100 000 Menschen haben sich zum 30. Jahrestag der Ermordung des früheren israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin versammelt. Er hatte den Friedensprozess maßgeblich vorangetrieben und war von einem rechtsextremen israelischen Attentäter erschossen worden. Premier Netanjahu, damals Widersacher von Rabin, blieb der Veranstaltung fern.