Beispielgebend
Zum Kommentar „Mehr als staubige Statuen“ (CIG Nr. 44, S. 2)
Bei unseren Gottesdiensten oder Andachten denken wir immer an die Alltagsheiligen. Die gibt es sehr zahlreich, bewundernswert und beispielgebend. Manchmal auch für Hilfe oder über Anerkennung dankbar. Schön, dass es nun einen eigenen Tag dafür gibt!
Maria Möller, Probstried
Machtapparat?
Zur weit!-Beilage „Priester sein“ (CIG Nr. 44)
Das war mal wieder spannend von der ersten bis zur letzten Zeile: Die Aufgaben des Priesters und die Wünsche, wo sich etwas ändern sollte. Bei uns in der Diaspora brauchen die Priester viel Zeit für die Fahrten zu den Orten. Die Frage nach Priesterinnen wird auch immer diskutiert. Was mir im Augenblick fehlt, ist das Vorantreiben der Ausbildung von Wortgottesdienstleitern.
Nikolaus Gottfried, Eisbergen
Als Priester ist man Teil eines autoritären Machtapparates, der dafür sorgt, dass die Nicht-Geweihten weiterhin zu Untertanen und Befehlsempfängern degradiert werden. Als demokratisch lebender Mensch wäre dies das entscheidende Problem, das mich daran hindern würde, in dieser Kirche eine priesterliche Funktion auszuüben. Ich kann alle jungen Menschen verstehen, die bei diesem System nicht mitmachen wollen.
Jürgen Grewe, Aachen
Wusste ich es nicht immer schon, wie sehr im kirchlichen Raum die zum Teil staatlich dotierte Professionalität sich weiter und weiter eingeschlichen hat, um Machtpositionen zu manifestieren. Sie ist in dem Bereich unerhört weltlich. „Begeistete“ Laien werden oft in die Schranken verwiesen. Das habe ich am eigenen Leibe schmerzhaft erlebt.
Eleonore Hillebrand, Neuss
Als ich zu meinem Diamantenen Priesterjubiläum gefragt wurde, ob ich heute wieder Priester werden würde, konnte ich aus voller Überzeugung sagen: Ja! Ich muss allerdings hinzufügen: Unter den heutigen Verhältnissen würde ich wohl nicht mehr „Pfarrer“ werden wollen – obwohl genau dieser Beruf mich so glücklich gemacht hat. Er forderte volles Engagement, hat aber nie überfordert. Weil ich stets den inneren Rückhalt hatte im Glauben und der jeweils besonderen Erfahrung mit der Feier der heiligen Sakramente und regelmäßigen Exerzitien, großenteils auch mit meinen Mitarbeiterinnen. Die geistlichen Wochen und Familienexerzitien durfte ich oft selbst anleiten und die heiligen Sakramente zwar spenden, aber war eben immer „nur Mittler“, der dabei selbst Kraft aus der Tiefe und dem gemeinsam gefeierten Glauben gewann.
Günter Hirt (online)
Leider vermisse ich in dieser Ausgabe den Priester im Orden. Als Ordensmann (in Zukunft vielleicht gerne auch als Ordensfrau) Priester oder Priesterin zu sein – das ist nochmal eine ganz eigene Berufung, wie ich finde. Ich wäre selbst nie Priester geworden, wenn sich nicht die Möglichkeit aufgetan hätte, Priester in einer Ordensgemeinschaft zu werden.
P. Siegfried Modenbach, Kohlhagen
Privatsache
Zum Editorial „Aushandeln“ (CIG Nr. 43, S. 1)
Viele Schulen haben eine Raucherecke. Ist es abwegig, eine Andachtsecke einzurichten, in der sowohl ein Kreuz als auch Gebetsteppiche und andere religiöse Symbole Raum haben, die die Jugendlichen ermutigen, ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen und in einen interreligiösen Dialog zu kommen?
Lizika Deufel, Karlsruhe
Ich störe mich daran, dass Sie es als „fatal“ bezeichnen, wenn Glaube (zunächst) als Privatsache gesehen wird. Ehrlicher Glaube ist doch anfangs immer privat, eine persönliche Gewissensentscheidung. Erst danach und daraus ergibt sich dann ein gemeinschaftlich gelebter Glauben.
Dr. Ulrich Barzantny, Schwentinental
Bravo!
Zur Bildnachricht „Überwintern im Haus des Herrn“ (CIG Nr. 43, S. 1)
Das ist eine neue, verwandelte Form von Spiritualität, von Brüderlichkeit (das Schwesterliche bitte nicht vergessen!) in einer unbarmherzigen und trostlosen Umwelt. Bravo für solche Initiativen! Sie leisten einen konkreten Beitrag, wie so viele Kirchengebäude, die in naher Zukunft aufgelassen, übereignet, profanisiert werden müssen, wertvoll bleiben können, im Sinne des unbehausten Wanderpredigers aus Galiläa.
Harald Walter Grimm (online)