Mehr bechern für die Wirtschaft! Unter diesem provokanten Slogan berichtet die taz über Pläne von Agrarminister Alois Rainer, eine staatlich finanzierte Werbekampagne für deutschen Wein zu starten. Grund ist der allgemein sinkende Alkoholkonsum in Deutschland, der neben Brauereien auch Winzer trifft. Aber passt es zusammen, Steuergelder in Wein-Werbung zu investieren, während das Bundesgesundheitsministerium gleich- zeitig warnt, „dass kein risikofreier Alkoholkonsum existiert“? „Weder das Gesundheitsministerium noch die zuständigen Gesundheitspolitiker wollten sich auf Anfrage zu dem Thema äußern“, heißt es in dem Artikel. „Auch nicht der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, der Alkohol gern als ‚Zellgift‘ brandmarkt, das zum Beispiel aus dem Kassenbereich von Supermärkten verschwinden müsse.“
Die Bibel steht dem Weinkonsum bekanntermaßen positiver gegenüber. Paulus ermuntert in einem Brief gar: „Trink nicht nur Wasser, sondern nimm auch etwas Wein, mit Rücksicht auf deinen Magen“ (1 Tim 5,23). Historiker gehen allerdings davon aus, dass der Wein damals einen deutlich niedrigeren Alkoholgehalt hatte als heute.