Wer Papst Leo XIV. predigen hören will, braucht nicht lange zu suchen. Im Internet finden sich zahllose entsprechende Videoclips und sie werden millionenfach geklickt – das Interesse am „neuen Mann in Rom“ ist noch immer groß. Doch je länger man sucht, desto mehr merkt man, dass hier etwas nicht stimmt. Man sieht einen Leo, der Frauen als Priesterinnen willkommen heißt; einen Leo, der verschwörerisch vorm nahenden Ende der Welt warnt; einen Leo, der zum Glaubenskrieg aufruft. Die Videos wurden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt, technisch oft nahezu perfekt gefälscht – und haben teilweise höhere Klickzahlen als die offiziellen Accounts des Papstes.
Aus den Kommentaren wird ersichtlich, dass auch immer wieder gläubige Menschen auf die gefälschten Videos hereinfallen – und teilweise tief verunsichert sind, wenn sie unerwartete Worte aus dem Mund ihres Papstes hören. Der echte Leo XIV. ist sich der KI-Gefahr durchaus bewusst. In seiner ersten Ansprache vor den Kardinälen warnte er vor den Risiken der Künstlichen Intelligenz. Tatsächliche zwischenmenschliche Beziehungen bleiben wichtiger als Chatbots – und als dubiose KI-Videos.