I belong to Jesus – „Ich gehöre zu Jesus“. In einem T-Shirt mit dieser Aufschrift strahlte der Stuttgarter Fußballprofi Chris Fürich in jede Kamera, nachdem er mit seiner Mannschaft gerade den DFB-Pokal gewonnen hatte. Selbstverständlich ist eine solche Aussage unterkomplex: Sie blendet etwa die gesamte Kirchen- und „Kriminalgeschichte“ des Christentums aus. Auch wird sie der Person Jesu nur ansatzweise gerecht. Wie etwa ist aus dem Wanderprediger aus Nazareth der kirchlich verkündete präexistente logos geworden? Annette Jantzen klärt auf (vgl. S. 5).
Trotz aller – berechtigten – Einwände können und sollen wir uns über solch ein öffentliches Bekenntnis aber auch freuen. Denn wer stellt sich heute in aller Öffentlichkeit hin und erklärt, dass er oder sie gerne christlich glaubt? Zumal in einer Gesellschaft, die sich zusehends dem Christentum entfremdet (vgl. S. 2). Illustriert wird diese Entwicklung durch das mediale Echo auf die Aktion von Chris Fürich und anderen. So meinte ausgerechnet die Tagesschau, vor solcher Mission warnen zu müssen: Einige Profis hätten „Verbindungen zu evangelikalen Organisationen mit ultrakonservativen Ansichten“.