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Lebensspuren 8/2019

Heft 8/2019August

Inhalt

„Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt.
Dem will er seine Wunder weisen
in Berg und Tal und Strom und Feld.“

Immer wieder hat Gott Menschen losgeschickt, in die weite Welt zu ziehen. Abraham hat sich auf eine Reise mit unbekanntem Ziel gemacht, im Vertrauen darauf, dass Gottes Segen auf dieser Reise liegt. Paulus ist mit wechselnder Begleitung rund um das Mittelmeer gereist, um den christlichen Glauben zu verkündigen. Auch Sie sind sicher schon einmal oder mehrmals in die Fremde gereist und haben sich auf neue Erfahrungen eingelassen. So wie jetzt wieder in diesen Ferienmonaten viele, viele verreisen, unterwegs sind, neue Erfahrungen machen. In dem alten Volkslied von Joseph von Eichendorff heißt es: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.“ – Das ist für manchen vielleicht ein neuer Aspekt zum Reisen: Es ist ein Geschenk Gottes, reisen zu dürfen und auf diesen Reisen Gottes Wunder zu entdecken.

Dazu passt, dass im Englischen die Ferienzeit „holidays“ genannt wird: holydays – heilige Tage, verwandt auch mit dem Wort „whole“ für „ganz und heil“. Ferien sind also heilige Tage, von Gott geschenkt zum Ganzwerden, zum Gesunden, zum Krafttanken. Auf Reisen lernt man Neues und anderes kennen. Wenn man über den eigenen Tellerrand blickt, merkt man, dass die Welt vielfältig ist und dass es viel mehr als nur einen Weg gibt. Ob am Meer oder in den Bergen oder an anderen Orten – überall kann man staunen über diese Vielfalt und Schönheit der Schöpfung.

Eichendorffs Lied greift in seiner letzten Strophe auf ein Lied aus unserem Gesangbuch zurück. „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Es stammt von Georg Neumark. Er hat es gedichtet und komponiert, nachdem sein Leben fast gescheitert war und er überraschend eine neue Chance erhielt.

Neumark empfiehlt aller Welterfahrung zum Trotz das Gottvertrauen als Lebenshaltung. So können wir mit von Eichendorff singen:

"Den lieben Gott lass ich nur walten,
der Bächlein, Lerchen,
Wald und Feld
und Erd und Himmel will erhalten,
hat auch mein Sach aufs Best bestellt.“

Oder eben auch mit Georg Neumark:

„Wer nur den lieben Gott lässt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderbar erhalten
in aller Not und Traurigkeit.

Wer Gott dem Allerhöchsten traut,
der hat auf keinen Sand gebaut!“

Im letzten Jahr hat mir jemand geschrieben: „Setz dich gedanklich neben Gott in den Liegestuhl, betrachte die wunderbare Schöpfung und nutze die Zeit, um Gott mindestens einmal am Tag zu loben und ihm zu danken!“