Für mehr Leichtigkeit im Kita-Alltag (10)Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was,  was du nicht siehst
© ILLUSTRATION: Nadja Bronzel/Röser Media, Karlsruhe

Kennen Sie das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“? Heute sind es nicht die Kinder, die mit Ihnen spielen möchten, sondern ich. Spielen Sie mit?

Setzen Sie sich in Ihrem Gruppenraum bequem hin und schauen Sie sich um. Was sehen Sie, was ich nicht sehe? Beschreiben Sie den Raum, achten Sie auf die Farben, die Gestaltung, die Formen. Was ist auf den ersten Blick erkennbar? Was liegt versteckt und kann nur erahnt werden? Gibt es ein Detail, das Sie gerade zum ersten Mal wahrnehmen? Versetzen Sie sich nun in ein Kind, das gerade neu in Ihre Gruppe kommt: Was nimmt es wahr? Was erregt seine Aufmerksamkeit? Wie nimmt es Sie wahr? Gibt es etwas, das das Kind verschreckt oder entmutigt, den Raum zu betreten? Gibt es bereits an der Tür etwas, das das Kind dazu motiviert, einzutreten und den Raum zu erkunden? Ist die Lautstärke angenehm? Wo halten sich Eltern während der Eingewöhnung auf? Finden Sie den Platz angemessen? Wie wirkt er auf das neue Kind? Was würden Sie ändern?

Nehmen Sie nun die Sicht der anderen Kinder ein, die schon länger in Ihrer Gruppe sind: Was nehmen sie mittlerweile nicht mehr wahr? Woran laufen sie vorbei, ohne dass es ihr Interesse weckt, sie motiviert oder zum Spielen anregt? Welche Spielecken werden gut genutzt, welche weniger gut? Gibt es Orte, an denen sich alle Kinder tummeln, während andere verlassen wirken? Wie können diese Flächen wiederbelebt werden, um andere zu entlasten?

Und nun nehmen Sie die Perspektive der Eltern ein: Worauf achten sie, wenn sie Ihren Raum betreten? Was nehmen sie zuerst wahr? Was fällt ihnen positiv auf, was fällt ihnen eher negativ auf? Was könnte sie irritieren? Wo befinden Sie sich in den jeweiligen Situationen und wie wirkt das nun auf Sie als außenstehende Person?

Achten Sie bewusst auf die Umgebung, die Gegenstände, die Wirkung des Raumes, auf die Lautstärke, Farben, Anordnung der Möbel und Auswahl der Spielsachen. Wo sind Nischen, die die Kinder nutzen können? Rückzugsorte? Spielflächen, auf denen es lauter werden kann? Und wo befinden Sie sich?

Haben Sie neue oder überraschende Erkenntnisse gewonnen? Erweitern Sie Ihr Blickfeld auch um den Flur, den Eingangsbereich, das Außengelände oder die Küche, um jeden Ort Ihrer Wahl. Notieren Sie Ihre Ergebnisse und besprechen Sie sich im Team. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die sich verändern lassen, damit der Raum anders wirken und Sie in Ihrer pädagogischen Tätigkeit besser unterstützen kann. 

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