Anneliese Hück: Nicht nur Glockenläuten! Handbuch für den Dienst in Sakristei und Kirchenraum, 3. Auflage, Ostfildern: Schwabenverlag 2022; 216 S.; € 24,00; ISBN 978-3-7966-1649-5
Das 1996 zum ersten Mal erschienene Handbuch
hat eine ganze Generation von Küsterinnen
und Küstern begleitet. 2014 hat die
Autorin eine umfangreiche Überarbeitung
vorgenommen, welche nun in einer aktualisierten
Neuausgabe vorliegt. Kompakt
und anschaulich wird über alle Aspekte des
Sakristanendienstes informiert: über Tätigkeiten
in Sakristei und Kirchenraum, liturgische
Geräte, Paramente und Bücher, den
Aufbau der wichtigsten Gottesdienstformen
und das Kirchenjahr. Erfreulich ist, dass
auch die Entwicklungen der vergangenen
Jahre, z. B. im Bereich der Wort-Gottes-Feier
(leider mit Ausnahme des Schweizer Feierbuches),
Berücksichtigung erfahren. Das
Handbuch möchte sich insbesondere an
Frauen und Männer richten, die den Sakristanendienst
ehrenamtlich oder in Teilzeit
ausüben. Gerade diesen Menschen möchte
es mit praktischen Ausführungen Sicherheit
vermitteln: Was muss für den jeweiligen
Gottesdienst vorbereitet werden? Was muss
man bei einer Taufe beachten? Welche liturgische
Farbe wird wann verwendet? … Kurze
Einblicke in die Theologie der Liturgie und
in die Liturgiegeschichte laden dazu ein, das
eigene Hintergrundwissen zu festigen und
zu vertiefen. Ein übersichtliches Glossar erklärt
die wichtigsten Fachbegriffe, und ein
Stichwortregister rundet das Buch ab.
Bischöfliches Ordinariat Regensburg (Hg.): Lichterfüllt. Gebete in allen Lebenslagen, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2023; 232 S.; 12,95 €; ISBN 978-3-7917-3394-4
Es gibt kein Jahr, in dem nicht neue Gebetsliteratur
erscheint – für bestimmte Zielgruppen
und Anlässe, aber auch von populären
Autoren. Braucht es also ein weiteres
Gebetbuch für diesen übersättigten Markt?
„Lichterfüllt“ hebt sich wohltuend von anderen
Publikationen seiner Art ab, indem
es viele unterschiedliche Situationen des
Lebens berücksichtigt. Unter den durchnummerierten
255 Gebeten finden sich ein
Segensgebet für Liebende am Valentinstag
genauso wie Gebete für eine Wanderung
oder für Menschen, die Missbrauch erlebt
haben. Der Gebetsschatz speist sich aus
mannigfachen Quellen: aus den Liturgien
und Traditionen verschiedener Kirchen,
aus diözesanen Publikationen und aus Veröffentlichungen
einzelner bekannter und
unbekannter Autorinnen und Autoren. Gebete
in der Ich-Form (für das persönliche
Gebet gedacht) finden sich neben Gebeten
in der Wir-Form (für Gruppen oder Gottesdienste
geeignet) – doch gerade hier wäre
eine stärkere Differenzierung wünschenswert
gewesen. Eine Fehlstelle bilden Gebete
für Sitzungen von Gremien oder Gruppen.
Vielleicht kann man hier bei Folgeauflagen
nachbessern. – Doch diese kleinen Mängel
mögen den hervorragenden Gesamteindruck,
den das Gebetbuch hinterlässt, nicht
trüben.
Manuel Uder, DLI, Trier