Titelseite Einfach Leben 8/2025

Nr. 8 – 2025August

Inhalt
1. Auflage 2025
Bestellnummer: Z330108

Der Monat August ist eine Zeit der Reife. Im August sammelte man schon in vorchristlicher Zeit Heilkräuter, weil in diesem Monat die heilende Kraft in den Kräutern am stärksten ist. Das Christentum hat diesen Brauch übernommen und christlich gedeutet. So sammelt man in vielen Gegenden vor dem Fest Mariä Himmelfahrt Heilkräuter und bindet sie zu Kräuterbuschen zusammen, die dann am Fest in der Kirche gesegnet werden. Solche Bräuche sprechen die Sehnsucht der Menschen an. Und sie entsprechen der Weisheit der Seele. Die Seele weiß, dass in der Natur heilende Kräfte stecken. Das gilt nicht nur für die Heilkräuter, sondern für die Natur insgesamt. Die Feste des Kirchenjahres greifen dieses Naturvertrauen auf. C. G. Jung nennt das Kirchenjahr ein therapeutisches System und meint damit: An den Festen werden archetypische Bilder für uns sichtbar, die unserer Seele guttun und uns in Berührung bringen mit unserem wahren Selbst. Am Fest Mariä Himmelfahrt denken wir also nicht nur an die Aufnahme Mariens in den Himmel, um unseren Glauben an die eigene Auferstehung mit Leib und Seele zu stärken. Wir feiern auch die heilenden Kräfte, die Gott in die Natur gelegt hat, und wir feiern die Schönheit, in der Gottes Schönheit in der Natur uns entgegenleuchtet. Beides ist heilsam für uns. Das Bild Mariens, das unsere Hoffnung stärkt, dass wir als diese einmalige Person – dafür steht der Leib – im Tod in Gottes Herrlichkeit aufgenommen werden. Und das Bild der Natur mit ihren heilenden Kräften und mit ihrer Schönheit hat ebenfalls stärkende und heilsame Kraft. Der irische Schriftsteller John O’Donohue nennt Schönheit „die Heimat des Herzens“: „Wenn wir uns der Schönheit bewusst werden, die Gott ist, ergreift uns intensiv das Gefühl, nach Hause zu kommen.“ Im August geht es also darum, dass wir die Schönheit der Natur, aber auch die Schönheit der Kunst, die Schönheit der Kirchen, die Schönheit des Festes Mariä Himmelfahrt genießen. Wenn wir das tun – so meint O’Donohue –, kann uns auch „der wütendste Sturm des Leidens oder der Verwirrung nicht heimatlos machen.“

So wünsche ich Ihnen einen schönen Monat August, in dem Sie die Schönheit der Natur bewundern und dadurch mit der Schönheit der eigenen Seele in Berührung kommen und die heilende Kraft der Natur und der Schönheit in sich selbst erfahren dürfen.

Über diese Ausgabe

Forum

  • Mein Bruder ist sterbenskrank: Forum
    Plus Nr. 8 – 2025 S. 3

    ForumMein Bruder ist sterbenskrank

    Mein Bruder ist sterbenskrank. Er glaubt nicht an Gott und will auch nichts von Gott wissen. Wie kann ich ihn gut begleiten und ihm Hoffnung vermitteln?
    Ich kann mich gar nicht mehr an der Schönheit der Natur erfreuen. Sofort denke ich dann immer daran, dass wir diese Natur immer mehr zerstören.

Lebenskunst

  • Kreativ werden: Hoffnung schöpfen - Leben gestalten
    Plus Nr. 8 – 2025 S. 4-5

    Hoffnung schöpfen - Leben gestaltenKreativ werden

    Wir erleben immer wieder, wie unsere Vorstellungen von unserem Leben durchkreuzt werden, durch eine Krankheit, durch Menschen, die uns das Leben schwer machen, durch Schwierigkeiten in unserem Arbeitsbereich. Viele Menschen fühlen sich dann als Opfer. Und sie fühlen sich ohnmächtig, sich dagegen zu wehren. Doch es gibt immer einen Spielraum, in dem wir selber reagieren können.

  • Der Sabbat - Krone der Schöpfung: Begegnung
    Plus Nr. 8 – 2025 S. 8-9

    BegegnungDer Sabbat - Krone der Schöpfung

    Seine Forschungsschwerpunkte sind Schöpfungsethik und Spiritualität sowie Haltungen, die damit in Verbindung stehen. Im Gespräch zeigt sich das in seinem persönlichen Gottesverständnis ebenso wie in der Antwort auf die Frage: Was ist für uns alle wirklich wichtig im Leben?

  • Plus Nr. 8 – 2025 S. 11

    ZeitfragenHaltung zeigen

    Mächtige versuchen auch heute, ihre Vorstellungen mit Drohungen durchsetzen. Sie bauen darauf, dass die Menschen einknicken, weil die meisten doch auf ihren Vorteil schauen. Lohnt es sich denn, dagegenzuhalten?

Spiritualität