Abstract / DOI
Unvermischt – Ungetrennt. Lehramt in kirchlicher Gemeinschaft. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass es innerhalb einer Glaubensgemeinschaft eine Institution geben sollte, die mit Lehrautorität ausgestattet ist. Wie lässt sich dieses Phänomen theologisch verstehen? Am grundlegendsten ist die sakramentale Dimension des kirchlichen Lebens, die am deutlichsten in der Eucharistie zum Ausdruck kommt. Das hierarchische Lehramt, das selbst sakramental begründet ist, besitzt eine liturgisch verankerte Autorität. Denn es weist auf das hin, was der Kirche als das Wesen ihres Glaubens gegeben wurde. Im Gegensatz dazu gehört es zur Aufgabe aller Gläubigen und in besonderer Weise der Theologen, das, was der Kirche gegeben wurde, in ihr Leben und Denken zu übersetzen. Das hierarchische Lehramt ist daher zur spekulativen Enthaltsamkeit verpflichtet, während die Gläubigen insgesamt in Bezug auf das Evangelium – das ebenfalls durch das Lehramt garantiert wird – zu charismatischer Kreativität aufgerufen sind. Wie der Aufsatz weiter zeigt, ist diese Idee in einem ökumenischen Kontext kommunizierbar.
Unconfused and Indivisible. The Magisterium in Ecclesial Communion. It is by no means self-evident that within a community of faith there should exist an institution endowed with doctrinal authority. How can this phenomenon be theologically understood? Most fundamental is the sacramental dimension of the Church’s life, expressed most clearly in the Eucharist. The hierarchical Magisterium, itself sacramentally qualified, possesses a liturgically grounded authority. For it points to what has been given to the Church as the essence of her faith. By contrast, it belongs to the task of all the faithful, and in a particular way of theologians, to translate what is given to the Church into their lives and thoughts. The hierarchical Magisterium is therefore bound to speculative abstinence, whereas the faithful as a whole, in relation to the Gospel – which is also guaranteed by the Magisterium – is called to charismatic creativity. As the essay further shows, this idea is communicable in an ecumenical context.
DOI: 10.23769/communio-54-2025-584-593