Grenzüberschreitende KontemplationZen und dialogische Spiritualität

Zen-Garten
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Grenzüberschreitende Kontemplation. Zen und dialogische Spiritualität. Dieser Essay reflektiert darüber, wie Christen Zen oder andere östliche Formen der Meditation praktizieren können, ohne in die doppelte Falle der Assimilation und des Synkretismus zu tappen. Erstere nimmt die religiöse Andersartigkeit nicht ernst, letzterer respektiert die Integrität bestehender religiöser Traditionen und Weltanschauungen nicht. Stattdessen wird eine symbiotische Herangehensweise an die christliche Zazen-Praxis befürwortet: Eine Herangehensweise, die Unterschiede respektiert und toleriert, aber gleichzeitig diese Unterschiede – und religiöse Andersartigkeit als solche – als eine Gelegenheit betrachtet, die wahrhaft universelle (nicht nur kirchliche) Dimension des Mysteriums Christi zu entdecken, was der Kirche ermöglichen kann, noch tiefer in die Fülle der ihr verheißenen Wahrheit und Katholizität hineinzuwachsen. Da der Weg des Zazen und der christliche Weg der Nachfolge eine grundlegend kenotisch-soteriologische Dynamik teilen, kann die Zazen-Praxis der Christen als ein Mittel verstanden werden, um an jenem Heilsdialog teilzunehmen, den Gott seit Anbeginn der Menschheit (Gen 1–11) mit allen Menschen geführt hat.

Cross-Border Contemplation. Zen and Dialogical Spirituality. This essay reflects on how Christians can practice Zen or other Eastern forms of meditation without falling into the twin pitfalls of assimilation and syncretism. The former does not take religious otherness seriously, the latter does not respect the integrity of existing religious traditions and worldviews. Instead, a symbiotic approach to the Christian practice of Zazen is advocated: one that genuinely respects and tolerates differences, but at the same time considers these differences – and religious alterity as such – as an opportunity to discover the truly universal (not only ecclesial) dimension of the mystery of Christ, thus allowing the church to grow even deeper into the fullness of truth and catholicity promised to her. Since the path of Zazen and the Christian path of discipleship share a fundamentally kenotic soteriological dynamic, the practice of Zazen by Christians can be understood as a means to participate in that dialogue of salvation that God has been conducting with all people from the very beginning of humanity (Gen 1–11).

DOI: 10.23769/communio-54-2025-376-382

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