Wie grausam
Zum Interview „Die andere Denkwelt des Alten Testaments“ (CIG Nr. 40, S. 6)
Ich habe die Bibel schon mehrfach komplett gelesen. Nach wie vor bin ich überrascht, wie grausam es darin oft zugeht. Die Bibel ist zwar Gottes Wort, aber eben doch von Menschen verfasst.
Joachim Völker (online)
Augenmaß!
Zum Artikel „Internationale Garantien für Frieden in Nahost“ (CIG Nr. 40, S. 2)
Ich verurteile das Handeln der Hamas damals – ebenso wie ich das Handeln der Regierung Israels heute verurteile. Viele Juristen und Politiker sprechen von einem Genozid. Es müsste um Schadensbegrenzung, Ausgleich, Augenmaß und Verhältnismäßigkeit gehen. Das ist hier nicht der Fall. Ich kenne viele Palästinenser, die ausgewandert sind, die in Lagern in Nachbarländern ihr Dasein fristen ohne Zukunftsperspektive. Es wird Zeit, dass endlich eine dauerhafte Lösung gefunden wird. An einem eigenen Staat Palästina führt kein Weg vorbei, wenn wir Frieden in Nahost wollen.
Herbert Buchner, Siegsdorf
Unsummen
Zum Wochenrückblick „Dankbarkeitserinnerung“ (CIG Nr. 40, S. 2)
Muss man wirklich dankbar dafür sein, dass in wenigen Jahren alle Organen transplantiert werden können? Die Medizin ist jetzt schon überfordert, ganz zu schweigen von den zu erwartenden Kosten. Ich nenne das Größenwahn. Dasselbe denke ich angesichts der 625 Meter langen Brücke in China, die doch nur zwei Stunden Zeit erspart. Der Bau muss Unsummen gekostet haben, und bestimmt viele (Zwangs-)Arbeiter das Leben .
Marie-Hélène Metzler (online)
KI-Gedanken
Zum Beitrag „Über den Tod hinaus“ (CIG Nr. 39, S. 7)
Der Begriff „künstliche Intelligenz“ (KI) ist verführerisch. Er legt nahe, dass neben der menschlichen Intelligenz eine weitere Intelligenz existiert. Damit gebraucht man Begriffe wie „denken“ auch für diese Geräte. Und so kommt es bei der Bildunterschrift zu der Formulierung „Benedikts Aufstieg zum Himmel, wie ihn sich die künstliche Intelligenz vorstellt“.
Für mich kann sich eine Maschine nichts vorstellen. Sie produziert auf der Basis vorhandener Daten und Befehle Bilder, aus denen der Mensch das am wenigsten Untaugliche aussucht. Es geht also um das, was den Vorstellungen des Menschen (!) am nächsten kommt.
Rudolf Gössl (online)
Erinnerungen
Zum Zeitgang „Unter Barlachs Engel“ (CIG Nr. 39, S. 3)
Danke für den überaus gelungenen und in vielerlei Hinsicht bereichernden Artikel, der nicht nur durch seine theologisch fundierten Überlegungen zum Thema Engel, sondern vor allem auch durch die kunsthistorische Tiefenschärfe sowie die behutsame Einflechtung persönlicher Erfahrungen des Autors eine bemerkenswerte Vielschichtigkeit entfaltet. Insbesondere die kunstgeschichtlichen Erläuterungen, die den Schwebenden in seinem historischen, politischen wie auch spirituellen Kontext verorten, haben mir neue Perspektiven erschlossen.
Frank Klein, Hamburg
Erinnerungen steigen hoch: Jeden Mittwoch früh war Schulgottesdienst in der Antoniterkirche in Köln. Der Weg dorthin führte anfangs noch über große Trümmerfelder. Ich saß immer mit Blick auf den Barlach-Engel. Er begleitete mich so über die gesamte Schulzeit: tröstend, stärkend und auch inspirierend. Schwebend, in sich gefasst, Geborgenheit ausstrahlend war er für mich jahrzehntelang ein Helfer – und ist es bis heute.
Brigitte von Peinen, Pittenhart
Zuhause
Zur „weit!“-Ausgabe „Die Zukunft der Kirchengebäude“ (mit CIG Nr. 40)
Meine Lieblingskirche ist meine Heimatkirche Sankt Heinrich in Bamberg. Dort empfing ich alle Sakramente und lernte das Orgelspielen. Die Erstkommunion war für mich der Höhepunkt in meinem Leben. Als ich in der Maiandacht meine Kommunionkerze inmitten der vielen anderen Kerzen auf dem Altar sah, fühlte ich mich irgendwie reich. Wenn ich seither die Kirche betrat, spürte ich jedesmal: „Jetzt bin ich zuhause.“
Ricarda Alt-Stober, Bamberg