Immer noch bin ich erfüllt von den Eindrücken unserer CIG-Reise nach Chemnitz. Das Kennenlernen der Kulturhauptstadt, die Zeugnisse vom Leben als Christ, als Christin in der DDR-Diktatur klingen nach. Aus erster Hand erfuhr unsere Gruppe außerdem, wie es damals mit der friedlichen Revolution wirklich war und wie es sich heute lebt „in einer der säkularisiertesten Regionen der Welt“ (Frank Richter). Nicht zuletzt durften wir uns als Gemeinschaft erfahren (vgl. S. 15).
Besonders beeindruckt hat mich, wie die kleine Minderheit der Christinnen und Christen in die Stadtgesellschaft hineinwirkt, etwa mit ihren vielen caritativen Initiativen. Auch das Singen auf dem Neumarkt zum Tag der Deutschen Einheit war christlich getragen – in ökumenischer Verbundenheit. Kann nicht auch die „große“, offizielle Ökumene zwischen den Kirchenleitungen von solchen Erfahrungen lernen (vgl. S. 2)?
Ein anderer Zugang zum selben Gedanken: Johanna Beck deutet das Einstimmen eines Orchesters vor einem Konzert als spirituelle Verheißung. Wenn auch wir uns bewusst auf unseren „Kammerton“, den Glauben an Gott, einschwingen, können wir Gutes bewirken. Gemeinsam klingt es besser.